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#ZUKUNFTblog

Ein Tag als Praktikant in der Porzellanmanufaktur Meissen

Teller um Teller, Tasse um Tasse, Schale um Schale trage ich den Katakomben zum Tisch. Dort überprüfe ich die weiße Keramik aus der Schwanen- und Cosmopolitan-Serie auf Fehler, Ablagerungen oder Risse. Dann werden die edlen Stücke in grobes Seidenpapier gewickelt und in Kisten verpackt. Schon in einer Woche werden das belgische Königspaar und der Bundespräsident in Dresden von diesem Geschirr speisen. Heute arbeite ich in Meißen, der Stadt meiner Kindheit, in einer der ältesten Manufakturen Sachsens: der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen. 

Ein Tag als Aushilfe beim Sonderfahrzeugbauer BINZ in Plauen

Über Kopf ziehe ich Kabel, klemme diese in die vorgesehenen Öffnungen des olivgrünen Fahrgestells. Ich sitze in einem künftigen Sanitätstransporter, welcher zeitnah an die Bundeswehr geliefert werden soll. Denn heute bin ich als Praktikant bei BINZ Automotive in Plauen angestellt. Ein ganz besonderer Einsatz für mich, denn mit dem Werk verbinde ich persönlich viele Erinnerungen.

Die Entwicklung der Chiptechnologie in und um Dresden (»Silicon Saxony«) erhält den nächsten Innovations-Schub. Im Rahmen eines »wichtigen Vorhabens von gemeinsamem europäischem Interesse« (IPCEI) sollen auch neun sächsische Projekte für technologischen Vorsprung der europäischen Mikroelektronik- und Kommunikationstechnikindustrie sorgen.

Ein Tag als Aushilfe im Briefzentrum der Deutschen Post in Ottendorf-Okrilla

Jeder kennt sie. Fast jeder nutzt sie. Doch kaum einer weiß, wie das System hinter den Kulissen der Deutschen Post tatsächlich funktioniert. Dabei ist es doch so einfach! Den Brief in den gelben Kasten werfen – und ein oder zwei Tage später liegt er im Briefkasten des Empfängers. Nur, was für eine aufwendige Logistik hinter dem System Post steckt, ist mir völlig neu. Für einen Tag darf ich hineinschnuppern in die gelbe Welt – bin im Briefzentrum Ottendorf-Okrilla (Landkreis Bautzen) als Aushilfe angestellt für mein Projekt »Meine Arbeit, deine Arbeit«.

Es regnet in Strömen. Die Temperatur liegt knapp über 0 Grad. Als ich im Dunkeln auf dem Betriebshof Torgau ankomme, hat es sogar geschneit. Doch das Wetter vergesse ich nach ein paar Minuten, obwohl ich im Freien arbeite. Denn im schnellen Takt springe ich in der kleinen Gemeinde Klitzschen vom Müllwagen – ziehe schwere Tonnen zum Fahrzeug, hake sie ein, befördere sie hoch, hake sie aus, stelle sie an den Straßenrand zurück und weiter geht es zum nächsten Haus. Mir wird schnell warm. Auch an den häufig recht aufdringlichen Gestank, der aus den Tonnen und dem Fahrzeug quillt, habe ich mich nach ein paar Minuten gewöhnt.

Ein Tag als Praktikant in den Elbe Flugzeugwerken in Dresden

Um 5.45 Uhr werde ich schon am Werkstor der Elbe Flugzeugwerke (EFW), direkt am Flughafen Dresden, abgeholt. Heute ist alles etwas anders als bei bisherigen Arbeitseinsätzen! Mich nimmt Kai Mielenz in Empfang. Er ist seit sieben Monaten einer der drei Geschäftsführer und Chief Financial Officer (CFO) der EFW. Aber er fungiert auch als Arbeitsdirektor des Unternehmens und möchte gern in dieser Funktion den Tag heute mit mir gemeinsam arbeiten und so »sein« Unternehmen, in dem er seit 2005 tätig ist, ebenfalls von einer anderen Seite kennenlernen.

Ein Tag bei der Oberflächenentwässerung im Tagebau Nochten

Es ist bitterkalt an diesem Dezembermorgen. Der Nebel hängt wie festgetackert zwischen dem nassen Sandboden und den Kronen der Kiefern nahe Mühlrose. Seit 7 Uhr bin ich mit einem kleinen Bautrupp hier, bohre Löcher fast 120 Meter tief in den Boden. Anschließend setzen wir Kieselfilterrohre ein, die mit Abpumpsystemen ausgestattet werden. Diese werden den ersten von zwei Entwässerungsringen bilden, wenn der nur 1.000 Meter entfernte Tagebau Nochten weiter nachrückt. 

Ein Tag als Praktikant bei Solarwatt

Im Sekundentakt werden Solarzellen in den Stringer gezogen. In der großen Maschine drücken Roboterarme die schwarzen Zellen dicht nebeneinander auf eine lange Glasplatte – per Laser werden sie automatisch miteinander verlötet. Lange Zellketten entstehen. Diese Strings wiederrum ergeben, nebeneinander gelegt und miteinander verbunden, große Solarmodule im Minutentakt. 

Ein Tag als Zugbegleiter

»Die Fahrkarten bitte!« Im vollbesetzten Saxonia-Express wühlen die Menschen in ihren Taschen und Geldbörsen nach den Tickets. Einige ziehen fix verschämt ihre Maske auf, anderen ist die vorgeschriebene Corona-Schutzmaßnahme offenbar völlig egal. Hin und wieder kommt ein Kommentar von anderen Passagieren – dass wir strenger kontrollieren sollen!

Ein Tag als Kanalarbeiter

nach zwei jähren Corona-Pause startet Sachsens Arbeitsminister Martin Dulig sein Projekt »Deine Arbeit, meine Arbeit« erneut. Diesmal mit einem Arbeitseinsatz als Kanalarbeiter bei der Stadtentwässerung der L-Gruppe in Leipzig. Hier sein Bericht:

Es ist heiß. Nein, es ist bei 38 Grad eigentlich unerträglich heiß. Die Sonne brennt auf den Asphalt mitten in Leipzig, als wir aus einem Abwasserkanal der Stadt hinauf ins Freie klettern. Unter den luftdicht verschlossenen Vollschutzanzügen rinnt uns der Schweiß in Strömen durch die orangefarbene Arbeitsbekleidung. Schnell alles ablegen und erstmal was trinken! 

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