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Lausitz im Wandel: Von Tagebauwüsten zu Erholungsgebieten

Lausitz im Wandel: Von Tagebauwüsten zu Erholungsgebieten

Wo noch vor 40 Jahren schwere Braunkohlebagger die Lausitz durchpflügten und Mondlandschaften hinterließen, entstehen nun Jahr für Jahr neue Landschaften, Seen und Erholungsgebiete. Maßgeblich dafür verantwortlich ist die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV). Heute ließ sich Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig in der Lausitz zeigen, wie die Sanierung vorangeht.

Die LMBV sichert instabile Kippenflächen durch Bodenverdichtungsmaßnahmen und gestaltet die Böschungsbereiche der Tagebaurestlöcher. Erst durch die Kippenverdichtung wird der Boden für nachfolgende Nutzungen sicher. Die Flutung der stillgelegten Tagebaugruben war und ist alternativlos – und sehr teuer.

»Ich stehe zur Lausitz und ich stehe zur Aufgabe der LMBV«, stellt Martin Dulig vor Ort in Senftenberg fest. Häufig steht die LMBV in der Kritik, wenn es »mal wieder länger dauert« oder eine zur Freigabe vorgesehene Fläche doch noch nicht übergeben werden kann. »Sicherheit hat oberste Priorität. Darunter müssen sich die anderen Interessen einordnen«, betont der Minister. Dies gilt auch für den Knappensee – der einstigen »Badewanne von Hoyerswerda« – der seit 2014 saniert wird. Dessen Freigabe hat sich nach einer schweren Rutschung im Jahr 2021 deutlich verschoben, ist nun erst in einigen Jahren geplant.

Bernd Sablotny, Chef der LMBV, hört dies gern. Er führt Dulig durch die einstige Tagebaulandschaft zwischen Senftenberg und Partwitz. Sie besuchen Überleiter, Ableiter, Filteranlagen, einen Geisterwald (abgestorbene, überschwemmte Bäume) am Sedlitzer See, den Ort für den künftigen Hafen Sedlitz, kurz vor der Fertigstellung stehende Strände, im Bau befindliche Marinas. »Hier passiert jeden Tag etwas Neues«, sagt Sablotny. »Das Spannende, was von vielen unbemerkt geblieben ist: Die Zeit, wo wir massiv Wasser in die Seen geflutet haben, die ist vorbei! Inzwischen arbeiten wir hauptsächlich daran, die unterschiedlichen Pegelstände der Seen auszugleichen.«

Doch immer wieder gibt es unerwartete Probleme. »Seen, die zu DDR-Zeiten jahrzehntelang genutzt wurden, müssen plötzlich saniert werden – wegen Rutschungsgefahr. So wie der Knappensee oder der Silbersee«, weiß Ralph Weidner aus dem Bergbaureferat des sächsischen Wirtschaftsministeriums (SMWA). »Das ist keine Schikane, sondern geologisch erklärbar. Seit dem Ende der DDR ist der Grundwasserspiegel in der Lausitz massiv angestiegen.« Und damit wurden sicher geglaubte Böschungen, Uferbereiche – aber auch ganze Hinterlandflächen – plötzlich gefährlich.

Rund 31.000 Hektar in Mitteldeutschland und in der Lausitz sind noch im Eigentum der LMBV. Davon sind 17.000 Hektar reine Wasserfläche. Diese werden Stück für Stück nach der Sanierung freigegeben. Demnächst wird der Cospudener See bei Leipzig aus der Bergaufsicht entlassen, 2028 der Berzdorfer See bei Görlitz. Hingegen sind rund 300 Hektar am Bergener See bei Elsterheide derzeit so gefährlich, dass keine Sanierung stattfinden kann. »Das Gebiet ist mit Schildern abgesperrt, es besteht Lebensgefahr«, warnt LMBV-Chef Bernd Sablotny. 

Da wo keine Gefahr mehr besteht, sind schon die Touristen. Wie am Partwitzer See. Der einstige Segelsport-Verein vom Knappensee hat hier sein neues Domizil gefunden. Weg möchte von diesem Kleinod keiner mehr. Auch immer mehr andere Wassersportler und Schiffe zieht es in die Lausitz.


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