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#ZUKUNFTblog

»Runter vom Gas« und entspannt ankommen

»Runter vom Gas« und entspannt ankommen

Unangepasste Geschwindigkeit ist die Todesursache Nr. 1 auf Sachsens Straßen. Mehr als 40 Prozent aller Verkehrstoten sind darauf zurückzuführen. 2021 hat die Polizei in Sachsen 94.529 Verkehrsunfälle aufgenommen, davon 11.327 Unfälle mit Personenschaden. Dabei wurden 13.980 Personen verletzt, 3.180 von ihnen schwer. 129 Menschen kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben. (Quelle: www.statistik.sachsen.de) Bereits eine Aufprallgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern kann zu schweren oder tödlichen Verletzungen bei Fußgängern führen. Und jeder dieser Unfälle verursacht unermessliches Leid – für die Familie, Partner, Freunde und Bekannte. 

Sogenannte Dialogdisplay können insbesondere innerorts in besonders sensiblen Bereichen wie vor Kindergärten und Schulen dafür sorgen, die Aufmerksamkeit der Autofahrer zu erhöhen und Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten. Diese kommen im Freistaat bereits vielerorts zum Einsatz. Im Rahmen der bundesweiten Verkehrssicherheitskampagne »Runter vom Gas« hat der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) dem SMWA 16 dieser Dialog-Display zur Verfügung gestellt.  

Diese sollen vor allem an Orten eingesetzt werden, wo das Unfallgeschehen maßgeblich auf zu hohe Geschwindigkeiten zurückzuführen ist. Dafür wurden die Unfallkommissionen im Freistaat Sachsen gebeten, entsprechende Vorschläge einzureichen. Bis Mitte 2023 soll hierzu die Entscheidung zu den Standorten getroffen werden. 

In der Software der Dialog-Displays sind verschiedene Motive und Botschaften zur Auswahl hinterlegt.

Zwei Standorte stehen bereits jetzt schon fest. Einer der Standorte ist an der Staatsstraße 201 in Cunnersdorf, einem Ortsteil von Hainichen. Hier wurde das Display bereits installiert. Der Aufstellort befindet sich aus Richtung Hainichen kommend auf der Cunnersdorfer Straße.

Dialog-Display in Hainichen, OT Cunnersdorf
Dialog-Display in Zwenkau, OT Löbschütz

Der Einsatz der Dialog-Display wird durch die LISt GmbH im Auftrag des SMWA betreut und wissenschaftlich begleitet. Die LISt GmbH untersucht mit den anonym erfassten Messdaten, inwiefern sich der Einsatz der Display aus die Fahrgeschwindigkeiten und das Unfallgeschehen am Einsatzort auswirken.

Und hier noch ein paar Fakten zum Auffrischen:

Bei einer normalen Bremsung mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h beträgt der Anhalteweg 25 Meter (Summe aus Reaktionsweg 14 Meter und Bremsweg 11 Meter). Auf Schnee kann der Bremsweg bis zu viermal so lang sein wie auf trockener Straße.

* Wer außerorts mehr als 20 km/h zu schnell fährt, dem droht seit 2020 mindestens »ein Punkt in Flensburg«. Eine Überschreitung um mehr als 25 km/h außerorts kann ein Fahrverbot zur Folge haben.

* In einem verkehrsberuhigten Bereich müssen Fahrer Schrittgeschwindigkeit, also 7-11 km/h, einhalten. Das gilt auch für Radfahrer. Wer die Schrittgeschwindigkeit nicht einhält, muss mit einem Bußgeld von mindestens 15 Euro rechnen. 

Hintergrund »Runter vom Gas«

Initiatoren der Verkehrssicherheitskampagne »Runter vom Gas« sind das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Mit einer emotionalen Ansprache sensibilisiert »Runter vom Gas« seit 2008 für Risiken im Straßenverkehr sowie eine Vielzahl von Unfallursachen und will damit für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen sorgen.


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