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Infozentrum für Neubaustrecke Dresden–Prag in Heidenau eröffnet

Infozentrum für Neubaustrecke Dresden–Prag in Heidenau eröffnet

In Heidenau wurde in der ehemaligen »Pechhütte« das neue Infozentrum der Deutschen Bahn für die Neubaustrecke Dresden–Prag eröffnet. Auf mehr als 200 Quadratmetern bietet die DB Einblicke über den aktuellen Stand des Neubauprojekts. Die Ausstellung widmet sich beispielsweise auch der tschechisch-deutschen Zusammenarbeit und erklärt den Planungsprozess für den zukünftig längsten Eisenbahntunnel Deutschlands. Eine interaktive Karte zeigt die beiden Streckenvarianten und erläutert, wie diese entwickelt wurden.

Eröffnet wurde das Informationszentrum von Martin Walden, Konzernbevollmächtigter der DB für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen; Frank Engel, in Vertretung für Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr (BMDV); Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Freistaats Sachsen; Václav Bernard, stellvertretender Verkehrsminister der Tschechischen Republik und Mathieu Grosch, Koordinator Orient/East–Med Korridor bei der Europäischen Union. Bürgerinnen und Bürger können sich ab sofort über den Neubau der Eisenbahnstrecke zwischen Dresden und Prag in einem neuen Informationszentrum in Heidenau bei Dresden informieren. Hierfür hat die Deutsche Bahn (DB) in den vergangenen Monaten das denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen »Pechhütte« saniert und umgebaut.

Martin Dulig: »Die geplante Eisenbahnneubaustrecke Dresden – Prag ist ein Generationenprojekt von europäischer Bedeutung. Der Freistaat Sachsen forciert das Großvorhaben seit über 15 Jahren kontinuierlich mit fachlichen und politischen Initiativen. Nur mit der finanziellen und politischen Unterstützung der EU ist ein Infrastrukturprojekt dieser Dimension überhaupt möglich. Und so ein umfangreiches und langjähriges Bauvorhaben kann nur mit transparenter, aktiver Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgreich gelingen. Bürgerinnen und Bürger, Gemeinden und Institutionen der Region werden in jeder Planungsphase angesprochen und sind zur konstruktiven Mitwirkung eingeladen. Mit dem heute eröffneten Informationszentrum entsteht eine dauerhafte Anlaufstelle dafür. Natürlich wird der Freistaat Sachsen das Gesamtvorhaben und diese Einrichtung auch weiterhin tatkräftig unterstützen.«

Martin Walden: »Wir freuen uns, an diesem historischen Ort einen festen Anlaufpunkt zu bieten, um mit den Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog zu diesem international bedeutenden Bauprojekt zu treten. Nicht weit vom Infozentrum, sollen die Hochgeschwindigkeitszüge in den Tunnel in Richtung Prag einfahren oder kommen aus unserem Nachbarland zu uns. Die Metropolen Dresden und Prag liegen dann nur noch etwa eine Stunde auseinander. Mit der neuen Verbindung verkürzen sich nicht nur die Reisezeiten für unsere Kundinnen und Kunden, auch das Elbtal kann vom Bahnverkehr entlastet werden.»Frank Engel: »Das gemeinsame deutsch-tschechische Schienenprojekt Dresden – Prag ist ein Meilenstein in den Beziehungen unserer beiden Länder. Es ist ein wichtiges Zeichen für das Zusammenwachsen Europas. Ein derart bedeutendes Projekt kann nur dann gelingen, wenn Vorhabenträgerin und Region über die Ausgestaltung in einen Dialog treten. Das Infozentrum der Neubaustrecke Dresden – Prag wird der breiten Öffentlichkeit die Gelegenheit gegeben, sich zu informieren, auszutauschen und den bereits gestarteten Dialog zu vertiefen. Die heutige Eröffnung des Informationszentrums ein wichtiger Schritt zum Gelingen dieses anspruchsvollen Vorhabens.«

Václav Bernard: »Die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Prag nach Dresden wird einen schnelleren Transport und neue Möglichkeiten für beide Länder bringen. Bei solch großen Projekten ist es notwendig, den Bürgern und Vertretern von Gemeinden und Städten möglichst viele Informationen zur Verfügung zu stellen. In Tschechien haben wir im vergangenen Jahr ein ähnliches Informationszentrum am Hauptbahnhof in Ústí nad Labem eröffnet. Ich freue mich sehr, dass jetzt auch auf deutscher Seite ein solches Informationszentrum steht. Ich glaube, dass diese maximale Offenheit gegenüber den Bürgern und Kommunen dazu beitragen wird, mögliche Einwände und Zweifel auszuräumen, die gegen den Bau stehen könnten.«

Mathieu Grosch: »Ich begrüße die Eröffnung dieses Informationszentrums hier in Heidenau von ganzem Herzen. In diesem Teil des Orient-Ost-Mittelmeer-Korridor wird es zu einer deutlichen Verkürzung der Fahrzeit, zur Verkehrsverteilung und zu einer Verringerung des grenzüberschreitenden Straßenverkehrs im Elbtal kommen. Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, den gesamten Korridor bis 2040 fertigzustellen; Ein solches Informationszentrum wird einen großen Beitrag zur Einbindung der Öffentlichkeit in dieses wichtige Projekt zwischen Heidenau und Ústí nad Labem leisten.«

Künftig öffnet das Informationszentrum mittwochs und freitags jeweils von 11 bis 17 Uhr für Besucher:innen seine Türen. Diese bekommen dank ausgestellter Bohrkerne Einblicke in die Geologie und Geschichte des Osterzgebirges, durch das die Strecke verlaufen soll. Das Modell einer Tunnelbohrmaschine zeigt Wissenswertes über den Tunnelbau und gibt Einblicke in die Bautechnik. Zudem erhalten die Gäste kompakte Informationen zur Historie des denkmalgeschützten Gebäudes. Führungen für größere Gruppen oder regionale Veranstaltungen sind nach Anmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Planungsstand des Bauprojekts Dresden-Prag

Für die Neubaustrecke zwischen Dresden und Prag untersucht die DB aktuell gleichberechtigt eine Teil- und eine Volltunnelvariante zwischen dem sächsischen Heidenau und dem tschechischen Verkehrsknoten Ústí nad Labem. Fachexpert:innen vergleichen die Varianten anhand konkreter Kriterien, die die DB gemeinsam mit Umweltplaner:innen und den Teilnehmer:innen des Dialogforums erarbeitet hat. Am Ende dieses Prozesses steht eine Vorzugsvariante. Diese wird im Rahmen der parlamentarischen Befassung in den Deutschen Bundestag eingebracht, der über die Finanzierung und Umsetzung entscheidet. Die bisherige Strecke im Elbtal hat die Grenzen ihrer Kapazität erreicht. Die neue Verbindung bietet künftig eine hochwassersichere Alternative und schafft die Voraussetzungen mehr Verkehr von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Mit der Verbindung verkürzen sich die Reisezeiten, aber auch der Güterverkehr profitiert deutlich von kürzeren Transportzeiten. Die Neubaustrecke verknüpft die internationalen Verkehrsnetze und verbindet die wichtigen Nord- und Ostseehäfen mit dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer.   

Weitere Informationen zum Projekt: Die Webseite Bahnprojekt Neubaustrecke Dresden–Prag findet sich unter: https://neubaustrecke-dresden-prag.de/


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