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#ZUKUNFTblog

Sächsische Technologieförderung 2023: 120 Millionen Euro für 551 Projekte

Sächsische Technologieförderung 2023: 120 Millionen Euro für 551 Projekte

Der Freistaat Sachsen kann auf einen erfolgreichen Neustart der strukturfondsfinanzierten Technologieförderung für den Förderzeitraum 2021 bis 2027 blicken. Im Jahr 2023 wurden Zuwendungen mit einem Gesamtvolumen von 120 Millionen Euro für 551 innovative Projekte gewährt. Die Fördermittel hierfür stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) und dem sächsischen Staatshaushalt.

»Wir stärken Sachsens Rolle als Innovationsmotor in Deutschland und Europa.«

Wirtschaftsminister Martin Dulig

Die EU- und Landesmittel werden im Rahmen der EFRE/JTF-Technologieförderung 2021-2027 und dem MINT-Fachkräfteprogramm ESF Plus 2021-2027 für die technologie- und branchenoffene Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation eingesetzt. Sächsische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und deren Kooperationspartner aus Wirtschaft und Wissenschaft werden so bei Forschung und Entwicklung, dem Technologietransfer oder der Schaffung der notwendigen personellen Kapazitäten unterstützt.

Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Durch die Programme der sächsischen Technologieförderung helfen wir insbesondere KMU als Rückgrat der sächsischen Wirtschaft dabei, innovative Vorhaben an den Start zu bringen und reduzieren durch unsere Förderung die finanziellen Risiken, die solche oft technologisch hoch anspruchsvollen Projekte mit sich bringen. Die Verteilung der bewilligten Zuwendungen zeigt, dass auch abseits der großen Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz am technologischen Fortschritt gearbeitet wird. Unternehmen aus allen sächsischen Landkreisen sind unter den Nutznießern der Förderung. Wir stärken so die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft langfristig, sichern gut bezahlte Arbeitsplätze und intensivieren Austausch und Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag dazu, dass Sachsen seine Rolle als Innovationsmotor in Deutschland und Europa weiter ausbaut und auch künftig im internationalen Technologiewettlauf an der Spitze steht.«

Bis zum Ende des EU-Förderzeitraums 2021 bis 2027 stehen für die beiden Förderrichtlinien insgesamt 701 Millionen Euro an europäischen und sächsischen Fördermitteln zur Verfügung:

  • Im Rahmen der Förderrichtlinie »EFRE/JTF-Technologieförderung 2021-2027« bezuschusst der Freistaat die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten für Produkt- oder Verfahrensinnovationen (FuE-Projektförderung), unterstützt KMU beim weltweiten Erwerb von technologischem Knowhow (Technologietransferförderung) und fördert KMU mit der »InnoPrämie« bei der Inanspruchnahme von FuE-Dienstleistungen.
  • Das MINT-Fachkräfteprogramm ESF Plus 2021-2027 bezuschusst sächsische KMU bei der Einstellung von natur- und ingenieurwissenschaftlichem Innovationspersonal durch die Förderbausteine »InnovationsassistentIn« und »InnoManagerIn«. Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kammern und sonstige Technologiemittler können einen Zuschuss für die Einstellung von »TransferassistentInnen« erhalten, die den Übergang von technologischem Knowhow aus der Wissenschaft in die sächsische Wirtschaft beschleunigen. Im Rahmen von sogenannten »InnoTeams« wird die Bildung von Kompetenzteams aus Wirtschaft und Wissenschaft gefördert, die gemeinsam an der Entwicklung oder Verbesserung von Produkten und Verfahren arbeiten.

Für alle Instrumente ist die Sächsische Aufbaubank – Förderbank – (SAB) die zuständige Antrags- und Bewilligungsstelle. Vorhabenideen und Anträge können jederzeit digital über das Förderportal eingereicht werden.

Parallel zum Anlaufen der neuen Förderperiode endete am 31. Dezember 2023 der EU-Förderzeitraum 2014-2020, in dem Sachsen für insgesamt 3.580 Vorhaben 638 Millionen Euro an Fördermitteln aus der EU- und landesmittelfinanzierten Technologieförderung der Vorgängerprogramme bewilligen konnte.

Förderbeispiele aus dem Jahr 2023

Verbundprojekt für grüne Mobilität »made in Saxony«

Der Dresdner Halbleiterhersteller Infineon Technologies Dresden GmbH & Co. KG will mit drei mittelständischen Unternehmen und sieben Forschungseinrichtungen aus Sachsen Technologien für die Mobilität der Zukunft entwickeln. Die Europäische Union und der Freistaat Sachsen fördern das Forschungs- und Entwicklungsprojekt »Grüne Mobilität ›made in Saxony‹ – Innovative Lösungen für zukunftsweisende Automobil- und Industrieanwendungen (Future Mobility)« mit rund 17,7 Millionen Euro. 

Beteiligt sind die Dresdner Unternehmen Fabmatics GmbH und SYSTEMA Systementwicklung Dipl.-Inf. Manfred Austen GmbH, die LEC GmbH aus Eibenstock sowie die Forschungspartner Technische Universität Chemnitz, Technische Universität Dresden, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Westsächsische Hochschule Zwickau, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (Dresden) und Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS (Dresden).

Staatsminister Martin Dulig überreichte die Fördermittelbescheide am 28. November 2023 an die Partner des Verbundprojektes von Infineon. | Bildrechte: SMWA

Verbundprojekt zur Optimierung der Chip-Produktion

Mit einer Förderung in Höhe von 5,4 Millionen Euro unterstützen die Europäische Union und der Freistaat Sachsen ein gemeinsames KI-Vorhaben des Dresdner Halbleiterherstellers GlobalFoundries, mittelständischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Das Ziel des Projektes »LOTSE« sind kürzere Produktionszeiten, die Minderung von Prozessrisiken sowie virtuelle Messungen in der Chipproduktion mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI). GlobalFoundries entwickelt mit den Projektpartnern TU Dresden, HTW Dresden sowie den Dresdner Unternehmen Advanced Data Processing (ADP) und FlowLogiX bis 2026 Lösungen mit den Methoden Advanced Analytics (AA) und Machine Learning (ML).

Staatsminister Martin Dulig (im Bild links) überreichte am 9. November 2023 den Fördermittelbescheid an die Projektpartner des Vorhabens LOTSE, darunter an Dr. Manfred Horstmann (Geschäftsführer GlobalFoundries, im Bild rechts) und Dr. Robert Schmaler (Geschäftsführer FlowLogiX GmbH, im Bild 2. von links) | Bildrechte: SMWA

Sächsische Spitzenforscher arbeiten an künstlicher Stimme

Das 2021 gegründete Dresdner Medizintechnikunternehmen Altavo GmbH setzt das Vorhaben »SEMECO-B3: Multi-sensorische nicht-invasive Stimmprothetik mittels KI (MUSIK)« mit wissenschaftlichen Partnern des sächsischen Zukunftsclusters SEMECO um. Dazu zählen die Professur für Sprachtechnologie und Kognitive Systeme, die Professur für Hochfrequenztechnik und das Institut für Textilmaschinen und textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) an der Technischen Universität Dresden. Der Freistaat Sachsen unterstützt die Altavo GmbH und die TU Dresden bei der Entwicklung einer künstlichen Stimme mit rund 3,1 Millionen Euro. Davon entfallen 2,4 Millionen Euro auf das Unternehmen und rund 700.000 Euro auf die TU als Kooperationspartner.

Staatsminister Martin Dulig (rechts) übergab am 30. Juni 2023 den Fördermittelbescheid an Dr. Rudolf von Bünau, Geschäftsführer der Altavo GmbH. | Bildrechte: SMWA

Spezialchemie aus Dresden

Das Dresdner Credoxys GmbH hat einen Fördermittelbescheid in Höhe von 87.500 Euro erhalten. Mit diesem Geld wird die Tätigkeit einer Innovationsassistentin, die im Unternehmen neue Dotierstoffe für Organische Leuchtdioden (OLED) entwickelt, finanziert. Das Start-up entwickelt neuartige Spezialchemikalien und Materialien, die in OLED-Displays und der Organischen Photovoltaik zum Einsatz kommen sollen.

Übergabe des Fördermittelbescheides an die Credoxys GmbH am 24. Februar 2023 (von links nach rechts): Dr. Marcus Papmeyer (Leiter Chemie), Dr. Julia Stolz (Leiterin Physik), Wirtschaftsminister Martin Dulig, Innovationsassistentin Dinara Samigullina. | Bildrechte: SMWA

100 InnoPrämien im ersten Halbjahr 2023

Das besonders niederschwellige Förderangebot »InnoPrämie« unterstützt KMU dabei, professionelle Forschungs- und Entwicklungsdienstleister zu beauftragen, um neue Produkte, Verfahren oder Services zu entwickeln. Schon im ersten halben Jahr nach Inkrafttreten der Förderrichtlinie »EFRE/JTF-Technologieförderung 2021-2027«, welche den Förderbaustein »InnoPrämie« einschließt, hat der Freistaat Sachsen 100 dieser Prämien gewährt. Die geförderten Projekte sind dabei überaus vielfältig. Die Palette reicht beispielsweise von der Verbesserung eines Klauenpflegestandes für Rinder über die Fertigung von Textilien aus pflanzlichen Abfallprodukten und die Steuerung MRT-kompatibler Roboter bis hin zum innovativen Beton, in dem nicht recycelbare Kunststoffe verwertet werden.


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