Es ist schon heiß und in den kommenden Tagen wird es noch heißer: Temperaturen von über 30 Grad begleiten uns auch in diesem Sommer. Das stellt erhöhte Anforderungen an den Arbeitsschutz, da Hitze unseren Körper belasten kann. Der richtige Umgang mit Hitze bei der Arbeit im Freien und in Gebäuden ist deshalb auch eine Frage der Gesundheit.
Was passiert mit uns? Ist es zu heiß, lassen Konzentration und Leistungsfähigkeit nach, Kopfschmerzen und Übelkeit können folgen. Die Gefahr von Unfällen steigt. Bei Arbeiten im Freien kommen weitere Belastungen, wie UV-Strahlung, größere Hitzebelastung durch direkte Sonneneinstrahlung und eine erhöhte Konzentration von Luftschadstoffen wie Sommersmog oder Ozon hinzu. Die Leistungsfähigkeit nimmt bei extremer Hitze ab – der Körper fährt in einen Energiesparmodus.

Die Betriebe haben gerade an solchen Tagen eine besondere Fürsorgepflicht für ihre Beschäftigten: Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen draußen arbeitende Beschäftigte vor der Hitze und auch vor der Sonne schützen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Sachsen arbeiten rund 330.000 Beschäftigte in Branchen, deren Tätigkeiten überwiegend oder zumindest teilweise im Freien stattfinden (sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigte, Stand Juni 2024). Dazu zählen Branchen wie das Baugewerbe, Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung, Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei, aber auch Klima- und Gebäudetechnik, Verkehr und Logistik. Doch auch in überhitzten Büroräumen können Hitzeerschöpfung oder Hitzekollaps auftreten.

Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Dirk Panter: »An sehr heißen Tagen, wie wir sie gerade erleben, haben die Betriebe eine besondere Fürsorgepflicht. Am besten verständigen sich Arbeitgeber und Beschäftigte gemeinsam, welcher Hitzeschutz umgesetzt werden kann, vor allem bei anstrengenden Arbeiten. Schon mit einfachen Maßnahmen lässt sich viel erreichen: Zum Beispiel durch ausreichend Getränke, verschattete Arbeitsplätze oder, wenn möglich, die Verlagerung der Arbeit in kühlere Räume oder auf kühlere Tageszeiten. Auch Sonnenschutz, leichtere Bekleidung und genügend Pausen sind wichtig, damit niemand überlastet wird.«
Das sächsische Wirtschaftsministerium informiert in einer Broschüre über die Maßnahmen zum Arbeitsschutz bei Hitze. Die Publikation »Tipps für heiße Sommertage am Arbeitsplatz« bietet eine entsprechende Hinweissammlung, um die Belastungen so gering wie möglich zu halten. Sie richtet sich an Arbeitgeber und Beschäftigte. An erster Stelle steht hierbei die Vermeidung von Arbeitsunfällen, aber auch Gesundheit und Wohlbefinden sollen erhalten bleiben.
Einige Tipps:
• Ausreichend Trinken: Der Körper verliert durch Schwitzen viel Flüssigkeit. Zwei Liter bei einer Raumtemperatur von 24 Grad, bei höheren Temperaturen etwa drei Liter oder mehr, insbesondere bei schwerer körperlicher Arbeit.
• Schutz vor UV-Strahlung
• Regelmäßig Kurzpausen einlegen.
• Luft- und feuchtigkeitsdurchlässige, leichte und bequeme Kleidung sowie luftdurchlässige Schuhe tragen. Diese Garderobe erleichtert das Schwitzen und verringert die Hitzebelastung.
• Handgelenke mit kaltem Wasser benetzen. Das kühlt kurzfristig.
• Nachtauskühlung/Morgenkühle nutzen: Für eine intensive Durchlüftung der Räume sorgen und zwar in den Nachtstunden oder den frühen Morgenstunden.
• Innere Wärmequellen reduzieren oder vermeiden, z. B. elektrische Geräte nur bei Bedarf in Betrieb nehmen (z. B. Lampen, PC, Drucker, Scanner, Kopierer).
Die Broschüre und das dazugehörige Faktenblatt sind hier zu finden
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/11620
https://www.arbeitsschutz.sachsen.de/download/Faktenblatt_Hitze_2022.pdf
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