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#ZUKUNFTblog

Wer erfolgreich innoviert, wird prämiert

Wer erfolgreich innoviert, wird prämiert

Im ersten halben Jahr nach Inkrafttreten der Förderrichtlinie »EFRE/JTF-Technologieförderung 2021-2027«, welche den Förderbaustein »InnoPrämie« einschließt, hat der Freistaat Sachsen 100 dieser Prämien gewährt. Das besonders niederschwellige Förderangebot unterstützt kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) dabei, professionelle Forschungs- und Entwicklungsdienstleister zu beauftragen, um neue Produkte, Verfahren oder Services zu entwickeln.

Aus Mitteln der Europäischen Union kann jedes KMU pro Kalenderjahr bis zu zwei InnoPrämien mit einem Zuschuss von 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben bis maximal 40.000 Euro erhalten. Die bislang geförderten Projekte sind dabei überaus vielfältig. Die Palette reicht beispielsweise von der Verbesserung eines Klauenpflegestandes für Rinder über die Fertigung von Textilien aus pflanzlichen Abfallprodukten und die Steuerung MRT-kompatibler Roboter bis hin zum innovativen Beton, in dem nicht recycelbare Kunststoffe verwertet werden. Die technologie- und branchenoffene Ausgestaltung der sächsischen Technologieförderung zeigt sich dabei nicht nur in der breiten Spanne an Vorhaben, sondern auch an der Vielfalt der Zuwendungsempfänger: Neben Unternehmen aller Rechtsformen zählen auch Handwerksbetriebe und Genossenschaften zu den Nutzern dieser Förderung.

»Wir leisten mit der InnoPrämie einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft.«

Staatsminister Martin Dulig

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig: »100 ausgereichte InnoPrämien im ersten halben Jahr – das zeigt, wie gut dieses nachfrageorientierte Förderangebot von der Praxis angenommen wird. Gerade kleine Unternehmen brauchen Partner für eine schnelle Produktentwicklung. So unterstützen wir innovative KMU dabei, Kooperationen mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder anderen innovativen Unternehmen aufzubauen und ermöglichen es, zusätzliche Potenziale für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer zu heben.«

Bereits im EU-Förderzeitraum 2014 bis 2020 konnten aus dem Vorgängerprogramm mehr als 1.300 InnoPrämien an über 700 Zuwendungsempfänger in Sachsen gewährt werden. Das Fördervolumen betrug mehr als 21 Millionen Euro. Für die neue Förderperiode 2021 bis 2027 rechnet der Freistaat mit ähnlichen Bewilligungszahlen und hat hierfür Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 30 Millionen Euro eingeplant. Projektanträge können jederzeit digital über das Förderportal der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank – (SAB) eingereicht werden.

Hintergrund: Förderrichtlinie »EFRE/JTF-Technologieförderung 2021 bis 2027«

In ihrer Kabinettssitzung am 20. Dezember hat die Sächsische Staatsregierung die Förderrichtlinie beschlossen. Als Fortsetzung des bisherigen Programms »EFRE-Technologieförderung 2014 bis 2020« wurde damit der Weg frei für die weitere Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE) in KMU und bei deren Kooperationspartnern im Freistaat Sachsen. Die Richtlinie trat am 5. Januar 2023 in Kraft.

Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig: »Bis Ende 2027 setzen wir für die sächsische Technologieförderung insgesamt 600 Millionen Euro ein. 503 Mio. Euro stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Für das Mitteldeutsche Revier haben wir noch einmal 10 Mio. Euro aus dem Fonds für einen gerechten Übergang in Kohlerevieren drauf gepackt. Damit verhindern wir, dass in der sogenannten »stärker entwickelten Region« rund um Leipzig frühzeitig das europäische Geld ausgeht. In beiden Revieren stehen damit die gleichen Instrumente mit jeweils auskömmlicher Mittelausstattung zur Verfügung. Der Freistaat Sachsen stockt die europäischen Mittel mit insgesamt 87 Millionen Euro an Landesmitteln auf. Damit können wir auch in herausfordernden Zeiten weiterhin Forschung, Entwicklung und Innovation in Unternehmen mit einer technologie- und branchenoffenen Technologieförderung unterstützen.«

Die bisherigen Förderbausteine zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten, zur Technologietransferförderung und zur Gewährung von InnoPrämien wurden in leicht abgewandelter Form fortgeführt. Die bisher eigenständige Förderung von Pilotlinien auf dem Gebiet der Schlüsseltechnologien, den sogenannten Key Enabling Technologies (KETs), nach der Förderrichtlinie »KETs-Pilotlinien« wurde in die neue Förderrichtlinie integriert:

FuE-Projektförderung

Mittels FuE-Projektförderung erhalten sächsische Unternehmen Unterstützung für innovative, technologieorientierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die der Entwicklung neuer oder verbesserter Produkte und Verfahren dienen. Die Förderung erfolgt entweder für ein einzelbetriebliches FuE-Projekt oder als FuE-Verbundprojekt. Die einzelbetriebliche FuE-Projektförderung richtet sich dabei zukünftig ausschließlich an sächsische KMU. In FuE-Verbundprojekten wird die Zusammenarbeit sächsischer KMU mit anderen Unternehmen, Forschungseinrichtungen oder Hochschulen im Freistaat Sachsen unterstützt.

Mit der Förderung von FuE an Pilotlinien zur erstmaligen Anwendung neuer Technologien im industriellen Maßstab können Unternehmen bei der risikoreichen Überführung technologischer Forschungsergebnisse in fertigungsreife Produktionslinien unterstützt werden.

Technologietransferförderung

Mit der Technologietransferförderung können KMU Unterstützung für den Erwerb weltweit verfügbaren technologischen Wissens erhalten. Ziel ist die Realisierung neuer oder an einen neuen technologischen Stand angepasster Produkte oder Verfahren. Im Zusammenhang mit diesem Technologieerwerb können auch eigene Anpassungsentwicklungen und notwendige Beratungsleistungen Bestandteil der Förderung sein.

InnoPrämie

Damit können KMU externe FuE-Dienstleistungen beauftragen – und zwar im Vorfeld einer Produkt-, Verfahrens- oder Dienstleistungsinnovation sowie für die technische Unterstützung in der Umsetzungsphase. Der maximale Zuschuss pro Unternehmen und Jahr wurde von 20.000 Euro auf 40.000 Euro angehoben.

»Dank europäischer und sächsischer Fördermittel ist Sachsen bei der Technologieförderung für die nächsten Jahre hervorragend aufgestellt.«

Staatsminister Martin Dulig

Hintergrund: Innovationsverhalten der sächsischen Wirtschaft

Innovationen sichern die Zukunft der sächsischen Wirtschaft und zählen zu den Schlüsselfaktoren von Wachstum. Viele Unternehmen in Sachsen haben das bereits erkannt, wie die Ergebnisse der jährlichen Befragung zum Innovationsverhalten der sächsischen Wirtschaft zeigen.

  • Während im Jahr 2016 ca. 45 Prozent der sächsischen Unternehmen innovationsaktiv waren, ist ihr Anteil auf 65 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Im gesamten Beobachtungszeitraum lagen die Werte in Sachsen über dem Niveau in den restlichen neuen Bundesländern und etwas über dem gesamtdeutschen Wert. Insbesondere KMU zeigten im Vergleich zu den anderen neuen Bundesländern und Gesamtdeutschland eine hohe Innovationsintensität.
  • Die Ausgaben für reine Forschung und Entwicklung (FuE) in Sachsen sind von 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 1,457 Milliarden Euro im Jahr 2020 gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs um zwölf Prozent.
  • Der Anteil von Unternehmen mit kontinuierlichen FuE-Aktivitäten ist von ca. 13 Prozent (2016) auf 15 Prozent (2020) gestiegen, der Anteil von Unternehmen mit gelegentlichen FuE-Aktivitäten von acht auf elf Prozent, der Anteil von Unternehmen mit Vergabe von FuE-Aufträgen an Dritte von sechs auf zehn Prozent.
  • Fast ein Fünftel ihres Umsatzes erwirtschaften sächsische Unternehmen mit neuen Produkten oder Dienstleistungen.
  • Digitalisierung und Zukunftstechnologien wie die Künstliche Intelligenz (KI) kommen in sächsischen Unternehmen immer häufiger zum Einsatz. Mindestens eines von zehn Unternehmen in Sachsen (elf Prozent) setzte im Jahr 2020 KI ein – gegenüber dem Jahr 2018 (sechs Prozent) fast eine Verdopplung.
  • Mehr als die Hälfte der sächsischen Unternehmen haben Innovationen mit positiven Umweltwirkungen eingeführt. Erfreulich ist auch die weiterhin hohe Kooperationsneigung mit der Wissenschaft.

Foto oben (Symbolbild):
Wirtschaftsminister Martin Dulig zu Besuch beim innovativen Dresdner Unternehmen herone GmbH, das mit Hilfe thermoplastischer Kunststoffe die Leistungsfähigkeit von Faserverbunden wie Carbon in die serielle Anwendung bringt und damit aktuell auf die Luft- und Raumfahrtbranche abzielt (10. Mai 2023). Bildrechte: SMWA, Kristin Schmidt


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