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»Sächsischer Meilenstein 2023«: Wettbewerb um erfolgreiche Unternehmensnachfolgen startet mit symbolischem Knopfdruck

»Sächsischer Meilenstein 2023«: Wettbewerb um erfolgreiche Unternehmensnachfolgen startet mit symbolischem Knopfdruck

Nach einer dreijährigen coronabedingten Pause lobt der Freistaat 2023 wieder den etablierten Preis für erfolgreiche Unternehmensnachfolgen in Sachsen aus. Der »Sächsische Meilenstein« wird in den Kategorien familieninterne, unternehmensinterne sowie externe Nachfolge verliehen. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

Die Schirmherrschaft des Wettbewerbs übernimmt auch in diesem Jahr der sächsische Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsminister Martin Dulig. Gemeinsam mit Markus H. Michalow, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Sachsen GmbH, hat er am 23. Juni anlässlich der Abschlussveranstaltung der »Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge« in Chemnitz die Wettbewerbsphase mit einem symbolischen Knopfdruck gestartet.

  • Die Bürgschaftsbank Sachsen GmbH ruft bis zum 31. August 2023 zur Teilnahme am »Sächsischen Meilenstein 2023« auf. Bis dann können sich erfolgreiche Unternehmensnachfolgerinnen und –nachfolger aus allen kleinen und mittleren Unternehmen aus Sachsen, die zwischen 2019 und 2022 eine Nachfolgeregelung umgesetzt haben, für den Preis bewerben.
  • Kategorien: familieninterne, unternehmensinterne und externe Nachfolge
  • Jede Kategorie ist mit einem Preisgeld von 3.000 Euro dotiert und zusätzlich wird ein Sonderpreis von 1.000 Euro verliehen.
  • Ein neunköpfiges Komitee von Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaftskammern und dem Finanzsektor bewertet die Einreichungen und kürt die Preisträger.
  • Die Preisverleihung des »Sächsischen Meilensteins 2023« findet am 20. November 2023 im Rahmen einer festlichen Abendveranstaltung im Dresdner Schloss Albrechtsberg statt.
  • Informationen zum Wettbewerb und die Bewerbungsunterlagen finden Sie unter www.saechsischer-meilenstein.de.
Abschlussveranstaltung der Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge in der IHK Chemnitz. (Bildrechte: SMWA)

Reibungslose Unternehmensnachfolgen sichern die wirtschaftliche Stärke Sachsens. Zahlreiche Gründer der Wendezeit erreichen kurz- und mittelfristig das Ruhestandsalter. So ist zum Beispiel jeder dritte Inhaber eines Handwerksbetriebs älter als 60 Jahre. Eine gelungene Unternehmensnachfolge ist wie eine anspruchsvolle Bergwanderung – sie erfordert eine durchdachte Planung und verspricht aufregende Ausblicke. Die Hauptaufgabe besteht darin, die Kontinuität des Unternehmens und der Arbeitsplätze zu gewährleisten und dabei den Wert und den Bestand des Unternehmens zu bewahren. Das Finden einer maßgeschneiderten Lösung kann ein Prozess sein, der so vielseitig und anstrengend ist wie der Aufstieg eines Berges, und stellt sowohl die Übergeberin bzw. den Übergeber als auch die Übernehmerin bzw. den Übernehmer vor vielfältige Herausforderungen.

Zur Abschlussveranstaltung in Chemnitz berichteten ein junger Unternehmer und zwei junge Unternehmerinnen, was sie angespornt hat, die Nachfolge familienintern zu regeln und eine Führungsposition anzutreten. »Die Tradition weiterzuführen und die Mitarbeiter mitzureißen«, betonte Florian Löbel, Inhaber der Fleischerei Körner in Chemnitz-Altendorf, der den elterlichen Betrieb übernommen hat. Er schilderte eindrucksvoll, wie lange der gedankliche Prozess, die Nachfolge anzutreten, bei ihm reifen musste. Zudem machte er deutlich, wie herausfordernd es zum einen für die Elterngeneration ist, das eigenen Lebenswerk nach und nach aus den Händen zu geben – und zum anderen für die jungen Nachfolger, eigene Akzente zu setzen, die möglicherweise von den Vorstellungen der Eltern abweichen.

Podiumsdiskussion in Chemnitz (von links nach rechts): Florian Löbel, Luisa Graichen, Denise Klinger, Hans-Georg Reichel. (Bildrechte: SMWA)

»Ich wollte immer in die Selbstständigkeit gehen«, berichtete Luisa Graichen von der Friba Kabeltiefbau GmbH (Chemnitz). In ihrem Gewerk seien erfolgreiche Frauen noch untypisch. Sie ist bestrebt, die erfolgreiche Arbeit ihres Vaters fortzuführen und zu dem Punkt zu kommen, an dem auch ihr gegenüber Anerkennung gezollt wird. »Auch als Frau möchte ich das mit viel Arbeit schaffen«, so die Studentin.

Dr.-Ing. Denise Klinger, Geschäftsführerin der CEFEG GmbH, führt das Lebenswerk ihres Vaters Hans-Georg Reichel, der das Chemnitzer Unternehmen für Federn- und Verbindungstechnik über viele Jahre aufgebaut hat, weiter. »Sachsen ist unwahrscheinlich schön. Ich bin hier aufgewachsen und habe gar keine Ambitionen, hier wegzugehen«, sagte Klinger und fügte hinzu: »Sachsen hat unwahrscheinlich viel Potenzial als Technologiestandort und in vielen anderen Bereichen. Inhabergeführte Unternehmen sollen zwingend in sächsischer Hand bleiben. Ich bin von Technologie fasziniert und kann nur hoffen, dass viele weitere junge Unternehmerinnen und Unternehmen den Mut haben, die Aufbauleistung der vorherigen Generation weiterzuführen. Man muss die Dinge einfach angehen – und erhält dabei die notwendige Hilfe.«

Sächsischer Meilenstein 2023: Bewerbungen sind bis zum 31. August 2023 möglich. (Bildrechte: SMWA)

Zentrale Ansprechpartner für die an der Nachfolge direkt Beteiligten sind neben den Kammern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bürgschaftsbank Sachsen GmbH (BBS). »Wir möchten junge Menschen inspirieren und die Vorteile und Möglichkeiten einer Unternehmensübernahme aufzeigen. Gleichzeitig sollen Unternehmerinnen und Unternehmer dazu angeregt werden, frühzeitig mit der Planung der Unternehmensnachfolge zu beginnen, auch wenn der Ruhestand noch weit entfernt erscheint«, betonte BBS-Geschäftsführer Markus H. Michalow in Chemnitz. »Um eine Unternehmensnachfolge in drei bis fünf Jahren zu erreichen, sind Antizipation möglicher Konflikte und Ausarbeitung eines geeigneten Finanzierungsmodells von zentraler Bedeutung. Jede Phase des Übergangs hat ihre eigene Dynamik, daher ist ein langfristiger Ansatz für die Nachfolgeplanung empfehlenswert. Mit unserem reichen Erfahrungsschatz unterstützen wir den Weg für zukünftige Nachfolgerinnen und Nachfolger«, so Michalow.

»Die Unternehmensnachfolgen aktiv zu regeln bleibt eine zentrale Herausforderung der vom Mittelstand geprägten sächsischen Wirtschaft.«

Staatsminister Martin Dulig

Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig ergänzte: »Die erfolgreiche Unternehmensnachfolge ist ein Schlüssel zum Erhalt von Arbeitsplätzen und regionaler Wirtschaftskraft sowie ein Treiber für Innovation und Wachstum. Unternehmerinnen und Unternehmer von morgen können auf etablierte Kundenbeziehungen und Produkte sowie eingespielte Teams bauen – und sie bringen zugleich neue Ideen und Perspektiven in etablierten Unternehmen ein. Nachfolgen sind eine attraktive Alternative zur Neugründung und die Brücke zur Bewahrung unseres unternehmerischen Erbes. Daher unterstütze ich als Schirmherr gern den ,Sächsischen Meilenstein‹ als wertvollen Preis und Austauschplattform für Unternehmensnachfolgen. Ein erfolgreicher Generationenwechsel kann neue Horizonte eröffnen!«

Abschlussveranstaltung der »Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge« in Chemnitz: Der Berliner Neuro-Coach, Keynote-Speaker und »Hirnerklärer« Sven Sebastian baute eine gedankliche Brücke zwischen Übergebern und Nachfolgern. (Bildrechte: SMWA)

Die Vorteile, die eine gut durchdachte und erfolgreich umgesetzte Unternehmensnachfolge bietet, sind enorm. »Sie ist wie das Betreten eines bereits aufgebauten Basislagers im Vergleich zum Neubau. Die Übernahme eines bestehenden Unternehmens ist mit weniger Risiken verbunden als die Gründung eines neuen Unternehmens. Daher kann sie eine verlockende Alternative für angehende Unternehmerinnen und Unternehmer sein«, erklärt der Juryvorsitzende Heiner Hellfritzsch, ehemaliger geschäftsführender Gesellschafter der Florena Cosmetic GmbH sowie u.a. Aufsichtsratsvorsitzender der Obstland Dürrweitzschen AG. Er unterstützt bereits seit Jahren die Idee des Wettbewerbs, das Bewusstsein für den Weg in die Selbständigkeit zu schärfen, ohne dabei ein neues Unternehmen gründen zu müssen.

Die Bürgschaftsbank Sachsen GmbH ist ein öffentlich gefördertes Spezialkreditinstitut. Aufgabe der BBS ist es, als Selbsthilfeeinrichtung der gewerblichen Wirtschaft gemeinsam mit den Hausbanken die Finanzierung erfolgversprechender Vorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und der Freien Berufe in Sachsen mit Bürgschaften zu sichern. Die BBS wurde 1990 gegründet und ist Mitglied im Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. Die BBS übernimmt Bürgschaften bis zu 90 Prozent des jeweiligen Kreditbetrages und bis zu einem Bürgschaftsbetrag von 2,5 Millionen Euro.


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