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#ZUKUNFTblog

GRW-Förderung stärkt ländlichen Raum

GRW-Förderung stärkt ländlichen Raum

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig hat im August zwei weitere Fördermittelbescheide aus dem Bund-Länder-Programm GRW überreicht. Von der Förderung profitieren nun auch die Wanderregion Dahlener Heide im Landkreis Nordsachsen und die Holzhandel Faulhaber GmbH im erzgebirgischen Zwönitz. Der #ZUKUNFTblog stellt diese Projekte aus dem ländlichen Raum sowie weitere bereits geförderte Vorhaben vor.

Wanderregion Dahlener Heide (Landkreis Nordsachsen)

Die Urlaubsregion soll für Tagesausflügler und Wochenendgäste attraktiver gestaltet werden. Die Gemeinde Cavertitz, die Städte Dahlen und Belgern-Schildau, der Landkreis Nordsachsen sowie der Tourismusverband LEIPZIG REGION e.V. beabsichtigen, gemeinsam die Wanderwege, Kurterrainpfade und Lehrpfade sowie deren Ausstattung aufzuwerten. So soll die Region auch überregional als touristisches Ziel sichtbar werden. Der Freistaat Sachsen bezuschusst das Vorhaben mit rund einer halben Million Euro aus dem Programm GRW-Infra (Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur«). Das entspricht 80 Prozent der förderfähigen Kosten.

Die Länge der Wanderwege in der 180 Quadratkilometer großen Dahlener Heide beträgt insgesamt rund 254 Kilometer. Die Kommunen, der Landkreis und der Tourismusverband möchten bis zum Jahr 2025 bedeutsame Wanderwege neu beschildern und markieren sowie Wanderparkplätze ausweisen. Zudem werden sie Lehrpfade, Rastplätze, Schutzhütten und Informationstafeln modernisieren und mit einem einheitlichen Erscheinungsbild ausstatten. Zwei Routen sollen als »Qualitätswanderweg« zertifiziert werden. Das Vorhaben orientiert sich an den Qualitätskriterien des Deutschen Wanderverbandes (u.a. naturnahe Beschaffenheit der Wege und ein benutzerfreundliches Wegenetz) und an der »Fachplanung touristische Wanderwege im Freistaat Sachsen«.

Minister Dulig sagte im Rathaus der Heidestadt Dahlen: »Die Gemeinden, der Landkreis und der Tourismusverband ziehen hier an einem Strang – und sie können sich dabei auf die Unterstützung der Sächsischen Staatsregierung verlassen. Das touristische Upgrade der Dahlener Heide wird die Region für Wanderer und Touristen noch interessanter machen und die Besucherfrequenz erhöhen. Insbesondere die geplanten Qualitätswanderwege können einen Imagegewinn bringen, der sich für die ortsansässigen Tourismusbetriebe auszahlt.«

Die Gesamtkosten betragen rund 632.000 Euro. Die Stadt Dahlen hat federführend die Beantragung der Fördermittel und die Koordination zwischen den Projektbeteiligten übernommen. Bürgermeister Matthias Löwe nahm den Fördermittelbescheid in Höhe von 506.300 Euro für das Vorhaben »Beschilderung und Errichtung der touristischen Infrastruktur – Wanderregion Dahlener Heide (Nordsachsen)« von Martin Dulig entgegen.

Matthias Löwe sagte: »Ich bedanke mich auch im Namen meiner Amtskollegin und Amtskollegen für die Unterstützung unseres Projektes durch den Freistaat Sachsen. Damit setzen wir neue Maßstäbe für unsere ursprüngliche und abwechslungsreiche Heidelandschaft zwischen Elbe und Mulde. Wir möchten Wandergruppen, Naturfreunde, aber besonders junge Familien aus Sachsen und darüber hinaus ansprechen. Die Dahlener Heide mit ihren Sehenswürdigkeiten und Freizeitangeboten soll sie unter dem Motto ,Der Natur ein Stück näher‹ zum Wandern und Erleben locken. Dabei ist es auch unser Ziel, die touristischen Akteure – wie Gastronomie, Pensionen, Hotels und Vereine – zu stärken. Ich bin überzeugt, dass die drei Gemeinden Cavertitz, Belgern-Schildau und Dahlen mit dieser gelebten interkommunalen Zusammenarbeit der Dahlener Heide als touristische Region eine neue Perspektive geben und zu neuer Blüte führen werden.«

Holzhandel Faulhaber GmbH in Zwönitz (Erzgebirgskreis)

Das Unternehmen kann auf eine insgesamt über 200-jährige Sägewerks- und Holzverarbeitungstradition verweisen – und hat gleichzeitig die Zukunft fest im Blick. In mehreren Etappen modernisiert der Betrieb seine Produktion und stärkt damit seine Wettbewerbsfähigkeit. In der nunmehr vierten Stufe wird insbesondere die technische Basis für die Holzverarbeitung am Standort Zwönitz ausgebaut. Das Unternehmen investiert rund 4,5 Millionen Euro in den Kauf neuer Fördertechnik und einer Photovoltaikanlage sowie in die Erweiterung der Gebäude und Logistikflächen. Mit dem Investitionsvorhaben werden 26 Arbeitsplätze gesichert und ein neuer Arbeitsplatz geschaffen. Der Freistaat Sachsen bezuschusst das Vorhaben mit ca. zwei Millionen Euro aus Mitteln des Programms GRW-RIGA.

»Der Holzhandel Faulhaber ruht sich nicht auf seiner Tradition aus, sondern investiert und handelt innovativ. Genau solche weitsichtigen mittelständischen Unternehmen brauchen wir, um die wirtschaftliche Transformation in Sachsen zum Erfolg zu führen«, betonte Martin Dulig in der Bergstadt Zwönitz und sagte weiter: »Der Reichtum an Holz gerade im Westerzgebirge bietet eine gute Grundlage für lange und robuste Wertschöpfungsketten in der Region – vom Einschlag über die Verarbeitung in Sägewerken bis zum Einsatz als Bau- und Werkstoff in zahlreichen Anwendungen. Das schafft Arbeitsplätze vor Ort, verkürzt Transportwege, spart Ressourcen und stärkt die Wirtschaft im ländlichen Raum insgesamt. In der Corona-Krise haben wir gelernt, was es bedeutet, wenn wir beim Rohstoffbezug vom Ausland abhängig sind. Holz war knapp und enorm teuer. Die Investitionen der regionalen Holzindustrie schaffen mehr Unabhängigkeit von Importen und machen die Wirtschaft krisenfester.«

Geschäftsführer Jörg Faulhaber sagte zur Bescheidübergabe: »Gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten ist diese Förderung eine Investition in Sachsens Zukunft. Als christliche Unternehmer prägen uns Werte wie Glaube, Verantwortung, Familie, Vielfalt und Nachhaltigkeit. Drei Generationen sind in der Firma engagiert, jeden Morgen beten wir für die Mitarbeiter, die Kunden und die Lieferanten. Unsere Mitarbeiter aus Deutschland, Tschechien, der Elfenbeinküste, der Ukraine und Russland zeigen, dass gemeinsame Arbeit der beste Weg zur Integration ist. Als Ausbildungsbetrieb bilden wir aktuell drei Facharbeiter aus. Diesen Weg wollen wir weitergehen, und das können wir, wenn die Politik sich um den Mittelstand kümmert.«

Holz aus heimischen Wäldern ist ein nachwachsender und nachhaltiger Rohstoff. Er weist ein großes Potenzial für das Erreichen der Klimaziele und zur Dekarbonisierung der regionalen Wirtschaft auf. Im Freistaat sind 521.000 Hektar Wald vorhanden, was rund 28 Prozent der Landesfläche entspricht. Damit hat Sachsen für die Holzverarbeitung und den Holzbau hervorragende Voraussetzungen. Mindestens 1.120 Industrie- und Handwerksbetriebe nutzen den Rohstoff Holz oder verarbeiten ihn u.a. zu Möbeln weiter.

Die Holzwirtschaft besitzt in Sachsen eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung. Allein die knapp 200 größeren Betriebe der Branche beschäftigen etwa 16.500 Mitarbeitende und erwirtschaften ca. 3,6 Milliarden Euro Jahresumsatz – das Baugewerbe ist dabei noch nicht eingerechnet. Gemäß der sächsischen Rohstoffstrategie verfolgt der Freistaat den strategischen Ansatz einer »Kaskadennutzung«: Langlebigen Holzprodukten, wie zum Beispiel Bau- oder Konstruktionsholz, und innovativen Anwendungen im Maschinen-, Auto- oder Schiffsbau wird Vorrang vor einer energetischen Verwendung gewährt.

Hintergrund: GRW-Förderung

Die Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) ist ein von Bund und Freistaat Sachsen gemeinsam finanziertes Programm zur Förderung gewerblicher Investitionen und wirtschaftsnaher Infrastruktur. In diesem Jahr (2024) stehen insgesamt rund 200 Millionen Euro für die Förderung zur Verfügung. Dieses Programm setzt damit einen herausragenden Konjunkturimpuls, um die Investitionsbereitschaft in den Gemeinden und bei den Unternehmen zu stärken. Antrags- und Bewilligungsbehörde ist die Sächsische Aufbaubank – Förderbank – (SAB).

Mit dem Programm »GRW-Infra« fördert der Freistaat seit vielen Jahren die Erschließung von Gewerbegebieten, die Errichtung von Gewerbezentren sowie Investitionen in die touristische Infrastruktur. Der Freistaat Sachsen übernimmt dabei aktuell bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten. Antrags- und Bewilligungsbehörde ist die Landesdirektion Sachsen.

Das Programm »GRW-RIGA« unterstützt gewerbliche Unternehmen bei ihren Investitionen in die Errichtung neuer Betriebsstätten, den Kapazitätsausbau oder die Diversifizierung der Produktion und auch bei Neuinvestitionen im Zusammenhang mit dem Erwerb einer stillgelegten oder von Stilllegung bedrohten Betriebsstätte. Die Höhe der Förderung ist dabei abhängig von der Größe des Unternehmens und der Region, in der investiert wird. Darüber hinaus werden die Höchstfördersätze (35 Prozent für kleine Unternehmen, 25 Prozent für mittlere Unternehmen und 15 Prozent für große Unternehmen) nur gewährt, wenn die Investition ökologische und soziale Nachhaltigkeitskriterien erfüllt.

Weitere Beispiele für die sächsische GRW-Förderung


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