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Wenn alle gewinnen – Internationale Fach- und Arbeitskräfte für Sachsen

Wenn alle gewinnen – Internationale Fach- und Arbeitskräfte für Sachsen

Ob in der Industrie oder im Softwarebereich, für die Modernisierung des Schienennetzes oder für eine gute Bildung unserer Kinder – nichts geht ohne qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte. Um auf Dauer Beschäftigte in Sachsens Unternehmen zu halten und neue zu gewinnen, braucht es neben guten Löhnen und guten Arbeitsbedingungen auch mehr Anstrengung, um das vorhandene Potenzial besser heben zu können, etwa durch passgenaue Qualifizierung. Um der Frage nachzugehen, wie das gelingt, widmete Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig einen Thementag unter dem Motto: Wenn alle gewinnen – Internationale Fach- und Arbeitskräfte für Sachsen. 

Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig: »Um Menschen aus aller Welt für den Freistaat zu begeistern, zählt nicht allein das Herkommen. Es zählt vor allem auch das richtige Ankommen, um nachhaltige Integration zu schaffen. Das ist eine Unternehmens-, aber auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wie schaffen Unternehmen es, eine Willkommenskultur in eine »Hier bleib ich«-Kultur umzuwandeln? Viele Fragen, die Unternehmen und Organisationen ganz unterschiedlich anpacken. Der Fokus liegt dabei klar auf »anpacken«, wie unsere Praxisbeispiele zeigen.«

Was viele Unternehmen im Freistaat noch vor sich haben, praktizieren andere bereits erfolgreich. Sie arbeiten auch in den sächsischen Regionen in internationalen Teams von 15 und mehr Nationalitäten zusammen. Beim Thementag »Wenn alle gewinnen – Internationale Fach- und Arbeitskräfte für Sachsen« besuchte Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister vier sächsische Best-Practice-Unternehmen in Lauter-Bernsbach, Crimmitschau und Chemnitz sowie das Bundesnetzwerktreffens der Welcome Center, das erstmals in Sachsen stattfand und vom ZEFAS organisiert wurde.

Erfolgreiche Praxisbeispiele

Der erste Besuch führte Minister Dulig zur OMERAS GmbH in Lauter-Bernsbach, einem Spezialisten für Emaillefassaden. Das Unternehmen beschäftigt 170 Mitarbeiter und arbeitet mit Kunden in 46 Ländern zusammen. Etwa 15% der Beschäftigten kommen aus dem Ausland. Hier konnte Minister Dulig die langjährige Internationalität des Unternehmens hautnah erleben und betonte die Notwendigkeit weiterer Anstrengungen, um inländische Potenziale besser zu nutzen und qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland zu fördern.

Die zweite Station war die Linamar Antriebstechnik GmbH in Crimmitschau. Das Unternehmen, das weltweit an 66 Standorten Produkte für die Automobilindustrie und Industriekunden entwickelt und herstellt, beschäftigt in Sachsen und Sachsen-Anhalt mehr als 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Linamar setzt auf Internationalität und hat Auszubildende und Fachkräfte aus über 20 Nationen. Minister Dulig betonte erneut die Bedeutung des »richtigen Ankommens« und einer gelebten Willkommenskultur für eine nachhaltige Integration.

Die dritte Station führte Minister Dulig zur FDTech GmbH in Chemnitz, einem Unternehmen, das an automatisierter und vernetzter Mobilität arbeitet. Das internationale Team von FDTech besteht aus Mitarbeitern aus 17 verschiedenen Nationen und trägt zur Vielfalt und Kompetenz des Unternehmens bei. Der Austausch mit den internationalen Mitarbeitenden verdeutlicht, dass eine starke Zusammenarbeit und Willkommenskultur sowohl unternehmensintern als auch gesellschaftlich von großer Bedeutung sind.

Im Anschluss besuchte Martin Dulig das Bundesnetzwerktreffen der Arbeitsmarktintegration, sowie der Welcome Center im Kraftverkehr in Chemnitz. Bundesweit beraten fast 50 Anlaufstellen gezielt Zugewanderte und Unternehmen zur erfolgreichen beruflichen Integration. In den verschiedenen Regionen unterscheiden sich die Bezeichnungen und die Schwerpunkte ihrer Arbeit. Das Bundesnetzwerktreffen der Welcome Center ist als Fach- und Erfahrungsaustausch deshalb besonders wichtig und fördert Synergien. Martin Dulig betonte: »Fach- und Arbeitskräfte können sich heute aussuchen, wohin sie gehen. Viele Zukunftstechnologien haben wir bereits in Sachsen und das ist anziehend. Damit die Menschen aber zu uns kommen und hier bleiben, müssen sie sich auch willkommen fühlen. Welcome Center tragen mit ihrer Arbeit viel dazu bei.«

Zum Abschluss des Thementages besuchte Martin Dulig noch die NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT GmbH in Chemnitz. Das Unternehmen zählt zu den renommiertesten der Branche und rangiert nach eigenen Angaben auf Platz 32 der größten Werkzeugmaschinenhersteller weltweit. Hauptsitz der Gruppe ist in Chemnitz. Hier werden Werkzeugmaschinen der Marke NILES-SIMMONS hergestellt. Am Standort arbeiten rund 350 Beschäftige. Dabei ist der Mix aus unterschiedlichsten Nationalitäten bereits seit Jahren eine gute und wichtige Basis für den weltweiten Erfolg.

Martin Dulig: »Fach- und Arbeitskräfte sind der »Motor der Wirtschaft« und damit dieser Motor in Sachsen nicht ins Stottern gerät, sind zusätzliche Anstrengungen notwendig. Um Fachkräfte in Sachsen zu binden und zu gewinnen, bleiben gute Löhne und gute Arbeitsbedingungen in den Unternehmen zentral. NILES-SIMMONS ist genau so ein Motor mitten in Chemnitz. Ihr internationales Engagement hat in der Region Vorbild-Charakter.«

Die sächsischen Unternehmen zeigen, dass eine Willkommenskultur und eine nachhaltige Integration von entscheidender Bedeutung sind, um Fachkräfte aus aller Welt für den Freistaat Sachsen zu gewinnen und langfristig zu binden. Die Förderung von Aus- und Weiterbildung sowie die gezielte Anwerbung qualifizierter Zuwanderung aus dem Ausland sind zentrale Maßnahmen, um den Motor der sächsischen Wirtschaft am Laufen zu halten.

Martin Dulig: »Fach- und Arbeitskräfte sind der »Motor der Wirtschaft« und damit dieser Motor in Sachsen nicht ins Stottern gerät, sind zusätzliche Anstrengungen notwendig. Um Fachkräfte in Sachsen zu binden und zu gewinnen, bleiben gute Löhne und gute Arbeitsbedingungen in den Unternehmen zentral. Wir müssen zum einen die inländischen Potenziale besser heben, vor allem durch eine massiv gestärkte Aus- und Weiterbildung. Zum anderen brauchen wir qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland. Das spiegeln uns immer mehr sächsische Unternehmen. Nur im Schulterschluss werden wir die Chancen der qualifizierten Zuwanderung erfolgreich für Sachsen nutzen können.«

Bilder: SMWA | Kristin Schmidt


2 Kommentare zu “Wenn alle gewinnen – Internationale Fach- und Arbeitskräfte für Sachsen

  1. Seit 2018 versuche ich, für einen Hotel- und Gaststättenbetrieb ein oder zwei Arbeitskräfte aus Indonesien zu uns nach Pirna zu bringen. Arbeitsvertrag und Interesse war von beiden Seiten (Arbeitnehmer und -geber) all die Jahre ungebrochen..Bisher ist alles an den Facharbeiteransprüchen der IHK FOSA und vieler anderer Stellen, u.a. der BAfA München, gescheitert. Nun bauen wir auf das neue Gesetz, aber wer wird Visa und Flugreisen finanzieren? Kleine Unternehmen können das nicht allein stemmen und die Fachkräfte auch nicht..

    1. Sehr geehrte Frau Dr. Kaßmann,

      vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihre Bemühungen! Wir würden Sie gerne direkt an unsere Kolleginnen und Kollegen im Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit Sachsen (ZEFAS) verweisen. Mit dem ZEFAS hat der Freistaat Sachsen eine Einrichtung geschaffen, die genau für diese Fragen mit Rat und Tat den Unternehmen beiseite steht. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.zefas.sachsen.de/zuwanderung-und-integration.html

      Liebe Grüße aus der Pressestelle im SMWA


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