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In guten Händen: Sachsen startet »Aktionstage Unternehmensnachfolge« am 19. Juni

In guten Händen: Sachsen startet »Aktionstage Unternehmensnachfolge« am 19. Juni

Nachfolgen erfolgreich zu regeln bleibt eine zentrale Herausforderung der vom Mittelstand geprägten sächsischen Wirtschaft. Zahlreiche Gründer der Wendezeit erreichen kurz- und mittelfristig das Ruhestandsalter. So ist zum Beispiel jeder dritte Inhaber eines Handwerksbetriebs älter als 60 Jahre. Die »Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge« bieten übergabeinteressierten Unternehmern und potenziellen Nachfolgern vom 19. bis 23. Juni sachsenweit eine umfangreiche Beratung zu Finanzierungs-, Steuer- und Rechtsfragen an.

Laut Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn stellt sich zwischen Eilenburg und Eibenstock, Weißwasser und Werdau von 2022 bis 2026 bei mehr als 7.600 Unternehmen – vorrangig aus Altersgründen – die Frage der Nachfolge. Dem stehen – auch bedingt durch die demografische Entwicklung – nur begrenzt potenzielle Übernehmer zur Verfügung. Aufgrund unterschiedlicher Durchschnittsalter zwischen Stadt und Land wird die Nachfolgefrage vor allem für den ländlichen Raum vordringlich. Da etwa 70 Prozent der Nachfolger aus dem gleichen Landkreis wie der Übergeber stammen, ist die regionale Vernetzung der Akteure bedeutsam.

Nicht jede Unternehmensnachfolge wird gesichert werden können. Ein Drittel der Handwerksbetriebe in Sachsen sind Einzelunternehmen und zu großen Teilen auch Solo-Selbstständige. Das sind Unternehmen, die vom Markt gehen, ohne dass damit Beschäftigtenverluste einhergehen werden. Daher nimmt der Freistaat auch das Neugründungsgeschehen in den Blick, wie etwa 2022 mit einem Sonderaufruf für das Handwerk im Rahmen der familienfreundlichen Gründerförderung »InnoStartBonus«.

»Die Nachfolge ist keine rein rationale Angelegenheit – hier schwingen tiefe Emotionen mit. Das über Jahrzehnte mühsam aufgebaute Lebenswerk und die Kontrolle darüber endgültig aus der Hand zu geben – das fällt den Inhabern oft schwer. Potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger haben Sorge, dass Investitionsstau, Bürokratie oder die Auswirkungen der aktuellen Energiepreiskrise eine Übernahme erschweren«, unterstreicht der sächsische Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig.

Der Freistaat Sachsen misst dem Gelingen von Unternehmensnachfolgen daher eine große Bedeutung bei. Sie stärken die Wirtschaftskraft und Innovationsfähigkeit des Landes – und zugleich erhalten sie Arbeitsplätze und Fachwissen. Um den Stellenwert des Themas zu verdeutlichen, hat Minister Dulig im Jahr 2022 einen seiner Thementage und eine Folge seiner Diskussionsrunde »Martin Dulig | Konkret« den mit den Nachfolgeregelungen einhergehenden Herausforderungen gewidmet.

Die bei den diesjährigen »Sächsischen Aktionstagen Unternehmensnachfolge« angebotenen Workshops, Vorträge, Expertensprechtage und individuellen Beratungen verteilen sich auf die Regionen Chemnitz, Dresden und Leipzig. Akteure sind neben dem sächsischen Wirtschaftsministerium (SMWA) vor allem die Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, die Sächsische Aufbaubank – Förderbank –, die Bürgschaftsbank Sachsen GmbH, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH, die Ostsächsische Sparkasse Dresden, die Berufsakademie Sachsen und das Projekt »NachfolgeWerk« in Chemnitz.

Zur Abschlussveranstaltung am 23. Juni in Chemnitz wird der Berliner Neuro-Coach, Keynote-Speaker und »Hirnerklärer« Sven Sebastian eine gedankliche Brücke zwischen Übergebern und Nachfolgern bauen. Sein Vortrag trägt den Titel: »Erfolgreiche Unternehmensnachfolge beginnt im Kopf! Wie unsere Hirne ticken müssen, damit Nachfolgewünsche in Erfüllung gehen«. In der anschließenden Podiumsdiskussion berichten die Chemnitzer Unternehmen Fleischerei Körner, FRIBA Kabeltiefbau GmbH und CEFEG GmbH über aktuelle Erfahrungen im Übergabeprozess.

Darüber hinaus wird die Bürgschaftsbank Sachsen zur Abschlussveranstaltung den Auftakt für den Wettbewerb »Sächsischer Meilenstein 2023« verkünden. Schirmherr für den Wettbewerb, der von 2020 bis 2022 coronabedingt pausiert hat, ist traditionell Wirtschaftsminister Martin Dulig. Anmeldungen für die kostenfreie Teilnahme an der Abschlussveranstaltung mit Martin Dulig (10 bis 13 Uhr, Großer Kammersaal der IHK Chemnitz, Straße der Nationen 25) sind bis 20. Juni online möglich.

»Der Freistaat will es nicht dazu kommen lassen, dass Nachfolgen auf die lange Bank geschoben oder ganz aufgegeben werden. Damit unsere kleinteilige Wirtschaft stark und wettbewerbsfähig bleibt, müssen wir das Know-how und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten. Eine frühzeitige Nachfolgeregelung verhindert einen Investitionsrückstand – etwa bei der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit.«

Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Erfolgreiche Nachfolgeregelungen sächsischer Unternehmen

ACL GmbH (Markkleeberg, Landkreis Leipzig)

G&K electronic GmbH Sachsen (Niederwiesa, Landkreis Mittelsachsen)

Elnic in Dresden GmbH

Lötzsch Naturstein Gbr (Lößnitz, Erzgebirgskreis)

Béla Fritzsche Heizung Bad Service e. K. (Heidenau, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge)

Bäckerei und Konditorei Heitzmann (Pegau, Landkreis Leipzig)

Foto oben: Martin Dulig beim Besuch der Tischlerei Grunert in Bannewitz (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) im Rahmen seines Thementages »Unternehmensnachfolge« (2022). Bildrechte: SMWA, www.ronaldbonss.com


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