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#ZUKUNFTblog

Was wurde aus…?

Was wurde aus…?

Hin mal wieder kommt es auch in Sachsen zu Standortschließungen und Unternehmensinsolvenzen. Für die Betroffenen beginnt mit spätestens mit der Ankündigung eine große (finanzielle) Ungewissheit, Regionen und Städten verlieren einen wichtigen Arbeitgeber und Steuerzahler. Die Schließungspläne bestimmen über Wochen hinweg die regionale Berichterstattung. Doch wie geht es nach der Insolvenz weiter? In unserer kleinen Serie wollen wir das beleuchten.

Heute: BINZ führt Sonderfahrzeugbau auf MAN-Gelände fort

Ein Standort mit langer Tradition: Aus einem volkseigenen Betrieb (VEB) zur Wartung und Instandsetzung von Ikarus-Bussen entstand 1991 in Plauen das Werk des Busherstellers Neoplan. der zur Stuttgarter Gottlob Auwärter GmbH & Co. KG gehörte und schließlich im Jahr 2001 von MAN übernommen wurde.

Der Standort Plauen entwickelte sich nach der Übernahme zunächst prächtig und wurde zum Neoplan-Hauptwerk. Im Jahr 2014 dann die erste Krise. Aufgrund seiner schlechten Auftragslage auf dem Busmarkt kündigte MAN an, das Werk zu schließen und die Produktion ins türkische Ankara zu verlagern. Es kam jedoch anders. Das Werk blieb, auch durch finanzielle Unterstützung durch die Politik, erhalten. Ab Mai 2015 firmierte als »Bus Modification Center« für Premium-Reisebusse – etwa für die Deutsche Fußballnationalelf, die 2019 einen Bus zur aus Plauen für die Europameisterschaft 2020 bekamen

Wegen Corona wurde die EM schließlich verschoben und auch in Plauen gab es keinen Grund zum Feiern. Im September folgte 2020 das endgültige Aus für die MAN-Busfertigung in Plauen – natürlich unabhängig von der verschobenen EM. Vergeblich hatte Wirtschaftsminister Martin Dulig unter anderem in München versucht Vorstand und der Geschäftsführung von MAN zum Erhalt des Standorts zu überreden. Vergeblich!

Rettung nahte jedoch aus dem thüringischen Ilmenau. Der Sonderfahrzeugbauer BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH übernahm den traditionsreichen Industriestandort im April 2021. Von 120 Arbeitsplätzen konnten damals 80 gerettet werden. Einige ehemalige Mitarbeiter wechselten innerhalb des VW-Konzerns ins nahe Fahrzeugwerk Zwickau. Heute hat BINZ bereits wieder 100 Arbeitsplätze – ein weiteres Wachstum ist absehbar.  So konnte BINZ zuletzt einen Großauftrag zur Fertigung von Einsatzfahrzeugen für das Technische Hilfswerk (THW) verkünden.


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