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Weltverkehrsforum beleuchtet in Leipzig aktuelle Herausforderungen der Mobilität

Weltverkehrsforum beleuchtet in Leipzig aktuelle Herausforderungen der Mobilität

Vom 22. bis 24. Mai 2024 fand das OECD Weltverkehrsforum (ITF) in der Leipziger Messe statt. Der Freistaat Sachsen trat als regionaler Partner und Gastgeber des alljährlichen Gipfeltreffens auf. Das Weltverkehrsforum ist die weltweit größte Zusammenkunft von Verkehrsministern und die wichtigste Veranstaltung zur globalen Verkehrspolitik. Es wird auch als das »Davos des Verkehrs« bezeichnet – in Anlehnung zu dem jährlich stattfindenden Weltwirtschaftsforum in der Schweiz. Mehr als 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 66 ITF-Mitgliedsstaaten und weiteren Ländern tauschten sich drei Tage über die Zukunft des Verkehrs aus.  

Das Forum fand in diesem Jahr unter der Präsidentschaft Litauens unter dem Motto »Greening Transport: Keeping Focus in Times of Crisis« statt. Sachsen präsentierte sich erneut mit einem eigenen Ausstellungstand und rückte dabei das Thema nachhaltige Mobilität in den Fokus. Dabei standen Innovationen im Radverkehr im Mittelpunkt. Denn Sachsen ist auch Fahrradland und nimmt in Industrie, Forschung und Wertschöpfung an dieser Entwicklung teil. Beeindruckt von den Beiträgen am Stand zeigte sich neben dem Generalsekretär des Weltverkehrsforums, Dr. Young Tae Kim, auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing. 

In einem Open Stage Café präsentierte der Lehrstuhl für Verkehrsökologie der TU Dresden seine Forschung zum Radverkehr für sichere, einfache und attraktive Lösungen sowie der Simulation von Mobilitätsströmen in einem BIKELAB: Für eine zielgerichtete Förderung wollen Städte wissen, wie sich der Ausbau von Radverkehrsanlagen auf die Nachfrage auswirkt. Aktuell werden meist komplexe Verkehrsnachfragemodelle und -software genutzt (z.B. VISUM oder MATSim), die viel Know-how erfordern und Kapazitäten binden. Außerdem basieren die in der jeweiligen Software angewandten Routenwahlmodelle auf Annahmen, welche die Routenwahlentscheidung von Radfahrenden nicht realistisch abbilden. Daher wird im Projekt RadSim, basierend auf der Nutzung von GPS-Daten und Open Data (OpenStreetMap, SRTM, etc.), die Routenwahl Radfahrender in unterschiedlichen deutschen Städten untersucht und verglichen. Außerdem wird analysiert, inwiefern ein generalisierbares Verhalten der Radfahrenden in Deutschland existiert. Die resultierenden Modelle sollen in eine bereits bestehende Web-Anwendung implementiert und Kommunen bundesweit zugänglich gemacht werden. Damit wird zu aktiver Mobilität und lebenswerten Städten beigetragen. 

Auch die Diamant Fahrradwerke GmbH, die schon im Jahr 1885 die ersten Bikes produziert hat, stellte einige ihrer modernsten Fahrräder und E-Bikes auf dem ITF aus. Im Open Stage Café wurde die Kampagne »Aus Schrott wird Diamant« vorgestellt. Dahinter verbirgt sich die Idee, sein altes Auto gegen ein neues E-Bike zu tauschen. Ziel ist es, Menschen zu animieren, tägliche Wege mit dem Rad statt mit dem Auto zu erledigen. Die Teilnehmer der Kampagne wurden mit zwei Fragen konfrontiert: (1) Vor jeder Fahrt: Welches Verkehrsmittel ist diesmal das richtige? Triff diese Entscheidung bewusst, nicht aus Gewohnheit. (2) Wenn dein altes Fahrzeug den Punkt erreicht hat, an dem du es ersetzen würdest: Was kommt danach und muss es nochmal ein PKW sein oder reicht für dich vielleicht auch eine Alternative für einen neuen mobilen Mix? Aus insgesamt 268 Einsendungen wurden die kreativsten 11 prämiert. Deren Auto wurde geschrottet und sie erhielten ein Diamant E-Bike im Wert von bis zu 4000 Euro. 

Verkehrsminister Martin Dulig traf sich am Donnerstagabend mit Dr. Young Tae Kim. »Der Austausch auf dem ITF gewinnt von Jahr zu Jahr an Bedeutung. Denn wir stehen alle weltweit vor beispiellosen Herausforderungen, wie der Bekämpfung des fortschreitenden Klimawandels oder der Frage, wie sich die geopolitischen Auseinandersetzungen beenden lassen«, so der Minister. Anschließend hieß er am Rande des offiziellen Gala Dinners alle Verkehrsexpertinnen und Verkehrsexperten in Sachsen in Sachsen willkommen. Im Rahmen des von Sachsen organisierten Kulturbeitrages konnte die Palucca Hochschule für Tanz mit ihrer Art der Bewegung das Forum bereichern. Absolventinnen und Absolventen dieser Hochschule genießen hohes Ansehen in der ganzen Welt – von Sachsen bis London, Sydney, New York.

Bilder: ITF | Simone M. Neumann


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