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Maßnahmenplan zur Gewinnung internationaler Fach- und Arbeitskräfte beschlossen

Maßnahmenplan zur Gewinnung internationaler Fach- und Arbeitskräfte beschlossen

Inzwischen kennen wir alle den Mangel an Arbeitskräften aus eigener Erfahrung – etwa, wenn die Gaststätte früher schließt, kurzfristig kein Handwerker zu bekommen ist oder die Koffer nicht transportiert werden. Es gibt immer weniger Menschen, um offene Stellen am Arbeitsmarkt zu besetzen – und das ist kein sächsisches oder deutsches Phänomen. Fast alle Länder Europas sehen sich einem Fach- und Arbeitskräftemangel gegenüber und suchen international nach Lösungen.

Bis zum Jahr 2030 werden dem sächsischen Arbeitsmarkt laut Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit etwa 150.000 erwerbsfähige Menschen fehlen. Das bedeutet, in den kommenden Jahren braucht der Freistaat pro Jahr einen Zuzug von 5.000 bis 15.000 Arbeitskräfte aus dem Ausland, um seinen Wohlstand, den Lebensstandard und auch die vorhandenen Arbeitsplätze zu sichern. Sachsens Regierung hat deshalb jetzt ein erstes Maßnahmenpaket beschlossen, um Sachsen attraktiver für Menschen aus dem Ausland zu gestalten, die hier arbeiten und leben wollen. Länder mit einem »Jugendüberschuss« wie Vietnam oder Indien spielen dabei eine besondere Rolle. Zu den Maßnahmen zählen zum Beispiel die schnellere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, Praktika für im Ausland lebende Menschen bei sächsischen Unternehmen und der Aufbau von Integrationszentren vor Ort. Auch ein Pakt mit der sächsischen Wirtschaft soll geschlossen und ein Netz von »Sachsenbotschaftern« geknüpft werden. Gesucht werden dafür ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen, die regelmäßig in den sozialen Medien über ihre Erfahrungen berichten und auf diese Weise ihre Communities in den Heimatländern erreichen. Auch die Beratung beim Familiennachzug soll verbessert werden. Sachsen kann sehr viel attraktiver für Fachkräfte aus dem Ausland werden, wenn die Lebenssituation der Familien mitbedacht werden und zum Beispiel der Wunsch des Partners oder der Partnerin, ebenfalls einen Arbeitsplatz zu finden. In Kanada ist bereits gängige Praxis. 

Bild: SMWA / Ronald Bonss

»In vielen Branchen brauchen wir dringend mehr Fach- und Arbeitskräfte. Wir müssen es schaffen, die Potenziale im Ausland besser zu heben. Unser Wettbewerb um Fachkräfte ist ein weltweiter. Unser Vorhaben kann nur gelingen, wenn wir die Menschen in Sachsen an unserer Seite haben.«

Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig

Sachsen schneidet bereits überdurchschnittlich gut bei internationalen Studierenden ab. Mit 18.000 von 105.000 Studierenden kommen 15,4 Prozent aus dem Ausland damit liegt der Freistaat im deutschlandweiten Ländervergleich nach Berlin an der Spitze (Bundesdurchschnitt: 11 Prozent internationale Studierende). Etwa zwei Drittel der Absolventen würden gern in Sachsen bleiben, doch nur etwa einem Viertel gelingt der Einstieg in den Beruf. Auch das ist ein erfolgversprechender Ansatzpunkt für Maßnahmen, um gemeinsam mit den Hochschulen und Unternehmen die gut qualifizierten Absolventen zu halten.

»Zu einem erfolgreichen Studium internationaler Studierender gehört neben den fachlichen Leistungen auch eine gelungene Integration in die Hochschulgemeinschaft und die jeweilige Stadtgemeinschaft. Die persönliche Verbundenheit ist zudem ein wichtiger Faktor bei der entscheidenden Aufgabe: Wie gelingt es, internationale Absolventinnen und Absolventen für einen sächsischen Betrieb zu gewinnen?«

Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow
Bild: SMWKT / Ben Gierig

Eine besonders wichtige Rolle spielt beim Anwerbeerfolg auch, wie vielfältig und offen eine Gesellschaft für Zuwanderung ist. Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig: »Unser gemeinsames Ziel muss es sein, dass Sachsen attraktiv wird für Menschen, die zu uns kommen. Dass Sachsen hervorragende Möglichkeiten für Beschäftigte bietet: Betreuungsangebote, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, attraktive Stellen und attraktive Arbeitsbedingungen – denn der Wettbewerb findet längst auf einem globalen Markt statt. Freundlichkeit und Offenheit kann man nicht verordnen – man kann sie aber vorleben.«

Die einzelnen Maßnahmen finden Sie hier: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/40612

Die Schwerpunkt-Sendung »Martin Dulig | Konkret« zur Arbeitsmarktintegration in Sachsen finden Sie hier zum Nachhören:

Martin Dulig | Konkret
Martin Dulig | Konkret
»Martin Dulig | Konkret« – Integration durch Arbeit – Geflüchtete in Sachsen
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