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#ZUKUNFTblog

Wirtschaftsminister Panter besucht vier Unternehmen der sächsischen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie

Wirtschaftsminister Panter besucht vier Unternehmen der sächsischen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie

In Sachsens Sicherheits- und Verteidigungsindustrie arbeiten – überwiegend als Zuliefer-Unternehmen – mehr als 2.000 Beschäftigte in etwa 80 Unternehmen. Sie kommen direkt aus der Sicherheits- und Verteidigungstechnik sowie aus Elektronik, Sensorik, Optik und Präzisionstechnik, IT-Sicherheit und Software sowie Fahrzeugtechnik einschließlich Spezialfahrzeuge. Um die Querschnittsbranche sowie aktuelle Entwicklungen zu beleuchten,  besucht der sächsische Wirtschaftsminister Dirk Panter heute vier Unternehmen in Dresden, Königswartha (Landkreis Bautzen), Seifhennersdorf (Landkreis Görlitz) und Wilsdruff (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge).

Sachsen ist ein exzellenter Wissenschafts- und Industriestandort, der allen Branchen, Themen und Technologien offensteht. Was den Freistaat einzigartig macht, ist das technologisch-industrielle Ökosystem, welches sich durch eine enge Verzahnung von Hardware-, Software- und Werkstoffkompetenz auszeichnet. Sachsen vereint Spitzenleistungen in der Halbleitertechnologie, in Sensorik, sicherer Kommunikation und schnellen Datenübertragungstechnologien sowie im Leichtbau – zentrale Innovationsfelder auch für die Verteidigungsfähigkeit. 

Der Freistaat Sachsen möchte von den in Aussicht gestellten Milliarden-Investitionen des Bundes zur Ertüchtigung der Verteidigungsfähigkeit profitieren. Im Fokus der Staatsregierung stehen Neuansiedlungen, aber auch die Werbung um Aufträge für bestehende Unternehmen und Start-ups zwischen Eilenburg und Eibenstock, Werdau und Weißwasser. Dazu Dirk Panter: »Wenn wir als ostdeutsches Bundesland zögern oder ablehnen, werden diese Investitionen anderswo in Deutschland getätigt – und mit ihnen gehen neue Arbeitsplätze, Innovationen und industrielle Wertschöpfung verloren. Ich halte das für fahrlässig.«

Für die Zulieferindustrie, etwa im Automobilbereich, ergeben sich hier neue Perspektiven. Firmen mit einer »Dual Use«-Produktpalette – also Unternehmen, die für zivile und militärische Zwecke produzieren – können von den Investitionen in die Verteidigung besonders profitieren. »In Sachsen haben wir eine starke Forschungslandschaft und hochspezialisierte Betriebe. Viele davon wären ideale Partner für neue Wertschöpfungsketten mit sicherheits- und verteidigungspolitischer Relevanz«, so Panter. Zu dem breiten Spektrum an Branchen, die auch im Verteidigungssektor arbeiten können, zählen der Maschinen-, Fahrzeug- und Flugzeugbau, der Drohnensektor, die Chemie- und Stahlindustrie, Optik, Mikroelektronik, Softwaretechnik und Künstliche Intelligenz.  

Der sächsische Wirtschaftsminister wirbt dafür, die Diskussion über die Verteidigungsindustrie offen, differenziert und mit Weitblick zu führen: »Unsere Freiheit braucht Sicherheit. Und diese Sicherheit muss sichtbar sein. Deshalb bin ich überzeugt: Deutschland muss verteidigungsfähig werden – auch wirtschaftlich. Wenn in Görlitz oder Großenhain protestiert wird, höre ich genau hin. Ich bin auch vor Ort, spreche mit den Menschen – und nehme ihre Bedenken ernst. Aber ich frage auch zurück: Was ist die Alternative? Keine Industrieansiedlung? Keine neuen Arbeitsplätze? Kein wirtschaftlicher Strukturwandel?«

Wer glaube, Aggressoren mit Appellen oder Symbolpolitik abschrecken zu können, verkenne die Realität. Für Dirk Panter ist klar: »Wir brauchen in Sachsen mehr Industrie, nicht weniger. Und wir brauchen den Mut, uns auch unbequemen Themen zu stellen. Viele Menschen verweisen auf angeblich pazifistische Traditionen, auf die Friedliche Revolution, auf das Motto ›Schwerter zu Pflugscharen‹. Das sind gesellschaftliche Werte, die ich respektiere. Aber die Realität zwingt uns zu unangenehmen Wahrheiten. Ich wünsche mir keinen Krieg, keine Waffen, keine Panzer. Aber das Leben funktioniert nicht mit Wünschen. Ich möchte auch nicht, dass Sachsen wirtschaftlich den Anschluss verliert, weil wir uns wichtigen und notwendigen Entwicklungen verschließen. Wir müssen als Land so gut ausgerüstet und vorbereitet sein, dass niemand auf die Idee kommt, tatsächlich eine Eskalation herbeizuführen. Das ist keine Kriegsvorbereitung, sondern Sicherung des Friedens.« 

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MWK Defence GmbH in Königswartha

Das Unternehmen ist ein Auftragnehmer der nationalen und internationalen Streitkräfte sowie der wehrtechnischen Industrie. Alleine oder gemeinsam mit Partnerunternehmen arbeiten über 80 Facharbeiter, Meister und Ingenieure an der Entwicklung und Fertigung von Einzelteilen, Baugruppen oder kompletten Anlagen. MWK Defence kann dabei den kompletten Lebenszyklus eines Produktes abdecken. Die Leistungen umfassen die Entwicklung erster Ideen, den Bau von Prototypen, die Optimierung funktionierender serienreifer Anlagen, die Instandsetzung, Wartung und Ersatzteilversorgung.

SPEKON Sächsische Spezialkonfektion GmbH in Seifhennersdorf

Zur Produktpalette der 1842 gegründeten Firma (37 Beschäftigte) gehören beispielsweise moderne Fallschirmsysteme, mit denen es weltweit zu den Branchenführern gehört. SPEKON verfügt über eine mit modernsten Maschinen ausgestattete Fertigungskette zur Konfektionierung technischer und konventioneller Textilien. Vom Design über den Zuschnitt bis zur Endmontage kann es alles aus einer Hand anbieten. Eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung ermöglicht es, neue Erkenntnisse und innovative Ideen kurzfristig umzusetzen und anzuwenden.

PMG Precision Mechanics Group GmbH in Wilsdruff

Der Spezialist für Zerspanung (85 Beschäftigte) produziert Präzisionsbauteile für Kunden aus den Industriebereichen Luftfahrt, Raumfahrt und Defence sowie angrenzende Branchen. Dabei handelt es sich um dünnwandige Strukturbauteile aus Aluminium, Titan und Edelstahl als auch Spezialteile für militärische Anwendungen oder für Forschung und Entwicklung. Gefertigt werden Bauteile mit einer Länge von bis zu 3.200 mm oder einem Durchmesser von bis zu 1.000 mm. Eine hauseigene Lackiererei, Rissprüfung und Montage versetzen das Unternehmen in die Lage, einbaufertige Systembaugruppen für seine Kunden anzubieten. 

Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG in Dresden

Der Münchner Technologiekonzern ist in rund 70 Ländern tätig. Seine Produkte und Lösungen befähigen Kunden aus Wirtschaft, Behörden und hoheitlichem Umfeld zur Gestaltung ihrer technologischen und digitalen Souveränität. Das Unternehmen konzentriert sich auf die drei Divisionen Test & Measurement (elektronische Messtechnik für Forschung, Entwicklung und Produktion), Technology Systems (Systemlösungen für Sendeübertragungen, Funkkommunikation und Radar) sowie Networks & Cybersecurity (Hochsicherheits-Netzwerk- und Cybersicherheitslösungen). In Dresden unterhält Rohde & Schwarz einen Forschungs- und Entwicklungsstandort mit rund 60 Beschäftigten.

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