Im Landkreis Nordsachsen zeigt sich, wie internationale Zusammenarbeit gelingt: Der Freistaat Sachsen, die Kirgisische Republik, der Landkreis Nordsachsen und engagierte Unternehmen der Region ziehen beim Thema Fachkräftegewinnung erfolgreich an einem Strang.
Staatsminister Dirk Panter begrüßte am 16. Oktober 2025 in Wermsdorf den Botschafter der Kirgisischen Republik, S.E. Omurbek Tekebaev. Gemeinsam mit Landrat Kai Emanuel besuchte er die Thiele Glas Werk GmbH – ein innovatives Familien-Unternehmen, das auf beispielhafte Weise zeigt, wie Partnerschaften mit anderen Ländern zukunftsfähige Perspektiven schaffen können.


Das Werk in Wermsdorf ist ein Modellbetrieb für erfolgreiche Integration internationaler Fachkräfte. Was vor zwei Jahren als Praktikumsprogramm für kirgisische Studierende begann, ist heute ein nachhaltiges Erfolgsprojekt: Von 15 Teilnehmenden entschieden sich 14 für eine berufliche Zukunft in Nordsachsen. Neun von ihnen sind bereits vor Ort tätig, weitere stehen kurz vor ihrer Einreise. Und die nächste Gruppe junger Menschen steht schon bereit – zehn weitere kirgisische Studierende absolvieren derzeit Praktika in der Region.
Wirtschaftsminister Dirk Panter betonte: »Das Beispiel hier in Nordsachsen zeigt, wie erfolgreich Unternehmen, Landkreis und unsere Partner in Kirgistan zusammenarbeiten. Durch gezielte Förderung und Engagement vor Ort entsteht ein echter Mehrwert – für beide Seiten.«
Auch Botschafter Omurbek Tekebaev hob die Bedeutung dieser Partnerschaft hervor: »Deutschland ist eines der weltweiten Zentren für Wissenschaft und Technologie, während Kirgisistan über großes Arbeitskräftepotenzial verfügt. Unsere Zusammenarbeit mit Sachsen entwickelt sich besonders dynamisch – diese Partnerschaft schafft reale Chancen für Bildung und Beschäftigung.«
Unternehmer Alfred Thiele bestätigte die positiven Effekte im Unternehmensalltag: »Unsere kirgisischen Kolleginnen und Kollegen bringen Tatkraft, fundiertes Wissen und neue Ideen mit. Ihre Freude am Werkstoff Glas ist ansteckend.«
Mittlerweile hat die Zusammenarbeit auch institutionelle Formen angenommen. Der Landkreis Nordsachsen und die Region Issyk-Kul schlossen eine offizielle Kooperationsvereinbarung, die Kooperationen in Wirtschaft, Bildung und Kultur vertieft. Zudem wurde die Gründung eines Nordsächsisch-Kirgisischen Fördervereins vorbereitet, der Akteure aus beiden Ländern vernetzen und als Anlaufstelle für kirgisische Neubürgerinnen und Neubürger dienen soll.
Landrat Kai Emanuel fasste zusammen: »Aus einer kleinen Projektidee ist ein lebendiges Netzwerk geworden. Mit dem neuen Förderverein wächst daraus ein stabiles Fundament für nachhaltige Partnerschaft.«
Das SMWA unterstützte das internationale Fachkräfteprojekt mit rund 174.000 Euro aus der Fachkräfterichtlinie. Es zeigt, dass gezielte Förderung, Austauschprogramme und persönliches Engagement tragfähige Brücken zwischen Menschen, Regionen und Unternehmen schlagen können.

