In einem neuen Verkehrsversuch wird die Strecke zwischen Bad Schandau und Altendorf für Radfahrende sicherer gemacht. Dieser Versuch findet im Rahmen des ALRad-Projekts statt, welches alternative Lösungen für straßenbegleitende Radwege entwickeln will. Besonders für den Alltagsradverkehr ist eine sichere und direkte Route von großer Bedeutung, da sie nicht nur die Routenwahl beeinflusst, sondern auch die Akzeptanz unter den Nutzern steigert.
Da der Bau eines separaten Radweges auf dieser Strecke aufgrund der Topografie mit hohen baulichen Aufwendungen und hohen Kosten aktuell nicht umsetzbar ist, wurden alternative Lösungen gesucht.
Der Plan: Mischverkehr auf der S 154
Die Führung des Radverkehrs im Mischverkehr über die S 154 hat sich als die beste Option herausgestellt. Aktuell gibt es auf der Strecke Sicherheitsprobleme, da Radfahrende oft mit schnellen, motorisierten Fahrzeugen konfrontiert sind. Geschwindigkeitsunterschiede, geringe Überholabstände und nicht angepasste Geschwindigkeiten schaffen Unsicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden.
Maßnahmen zur Verkehrssicherheit
Im Rahmen des Verkehrsversuchs werden auf einem 2,7 Kilometer langen Abschnitt der S 154 mehrere Maßnahmen eingeführt. Fahrradpiktogramme wurden auf der Fahrbahn angebracht, um die Präsenz von Radfahrenden zu verdeutlichen. Außerdem wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit reduziert, und Dialogdisplays sollen Autofahrende auf ihre Geschwindigkeit hinweisen. Diese Maßnahmen sollen das Sicherheitsgefühl von Radfahrenden verbessern und eine sichere Umgebung schaffen.
Der zweijährige Pilotversuch und seine Ziele
Mit Fertigstellung der baulichen Anpassungen beginnt der zweijährige Pilotversuch, der drei Hauptziele verfolgt:
- Zunahme des Radverkehrs – Ein sicherer Radweg sollte mehr Menschen dazu bewegen, das Fahrrad im Alltag zu nutzen.
- Geschwindigkeitsreduktion – Durch die Verkehrsmaßnahmen sollen Autofahrende langsamer fahren und Rücksicht auf Radfahrende nehmen.
- Akzeptanz der neuen Verkehrsführung – Eine hohe Akzeptanz unter den Nutzern ist entscheidend, um die Maßnahmen langfristig umzusetzen.
Eine wissenschaftliche Begleitung wird die Wirkung der Maßnahmen auf diese Ziele beobachten und analysieren. Die Erkenntnisse sollen später als Grundlage für weitere Entscheidungen dienen.
Über das ALRad-Projekt
Das ALRad-Projekt (Alternative Lösungen für straßenbegleitende Radwege) zielt darauf ab, sichere und alltagstaugliche Radverkehrsnetze zu schaffen, die durch Lückenschlüsse und die Nutzung des bestehenden Nebenstraßennetzes ermöglicht werden. Mit der Projektdurchführung wurde die LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH (LISt GmbH) beauftragt. In enger Zusammenarbeit mit dem Freistaat Sachsen, Landkreisen und Kommunen werden Lösungen entwickelt, die schnell und kostengünstig umsetzbar sind. Unterstützt wird das Projekt vom Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA), das auch finanzielle Mittel bereitstellt.