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Mit der IHK auf Landkreistour in der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge

Mit der IHK auf Landkreistour in der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig ist wieder mit der IHK auf Landkreistour. Am 23. November besuchte er Kammerunternehmen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und sprrach mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Bei Litronik in Pirna stand der Fachkräftemangel im Mittelpunkt. In Freital besuchte Dulig am Nachmittag die BGH Edelstahlwerke. Dort sprach er mit Unternehmerinnen und Unternehmern über die hohen Energiepreise, die Maut für Spediteure und erneut über den Fachkräftemangel.

Bei Litronik in Pirna ging es im Unternehmergespräch vor allem um den Fachkräftemangel in der Region. Kritisch betrachtet wurden die jüngsten Großansiedlungen im Raum Dresden – wobei sich alle einig waren, dass diese aufgrund des globalen Wettbewerbs, der anfälligen Lieferketten und der bestehenden Sicherheitsbedenken gegenüber China alternativlos sind. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Die Probleme werden unabhängig von Ansiedlungen weiter zunehmen. Denn bis 2030 werden in Sachsen noch einmal bis zu 350.000 Menschen in den Ruhestand gehen, ohne dass eine neue Generation nachwächst. Die Menschen sind dann einfach nicht mehr da. Deshalb brauchen wir gemeinsame Lösungen, statt mit dem Finger auf andere zu zeigen.«

Gemeinsam diskutierten die Teilnehmer über die Qualifizierung von Arbeitskräften, Probleme in Schule und Ausbildung sowie neue Chancen und Herausforderungen durch Zuwanderung. Gastgeber der Gesprächsrunde am Vormittag war Geschäftsführer Jens Werner. Der Batteriehersteller Litronik produzierte bereits 1967 in Pirna die ersten Batterien – heute sind es Batterien für Implantate, zum Beispiel für Herzschrittmacher, Neurostimulatoren bei Parkinson, Sensoren zur Überwachung biochemischer Vorgänge im Körper, sowie implantierte Defibrillatoren. Litronik ist heute einer von nur fünf Herstellern weltweit, die sich auf Implantatbatterien spezialisiert haben. Das Unternehmen beschäftigt 350 Mitarbeiter, davon allein 60 in der Forschung als Entwickler, um immer kleinere, leistungsfähigere und langlebigere Zellen herzustellen. Die jährlich 300.000 Batterien aus Pirna sind so leistungsfähig, dass sie beispielsweise in einem Herzschrittmacher bis zu 15 Jahre halten.

Am Nachmittag besuchte Dulig die BGH Edelstahlwerke in Freital. 100.000 Tonnen Drähte, gewalzte oder geschmiedete Stangen verlassen jährlich die Stahlöfen. 700 Mitarbeiter sind im Werk beschäftigt. In einer Diskussionsrunde mit IHK-Unternehmen aus der Region Freital sprach Dulig über die hohen Energiepreise für die Industrie – er verwies auf den sächsischen Stahlgipfel und seine konkreten Vorschläge -, die Maut für Spediteure und natürlich erneut über den Fach- und Arbeitskräftemangel. Martin Dulig: »Letztlich ist jeder Unternehmer selbst für die Beschaffung seiner Fach- und Arbeitskräfte verantwortlich. Wir als Staat können gewisse Rahmenbedingungen schaffen und bei der Suche im Ausland ein wenig unterstützen.« Dass die Arbeitnehmer heute weniger Wert auf harte Arbeit und mehr auf Freizeit legen, sieht der Minister nicht als Problem, das der Staat lösen müsse: »Die Generation, die heute anders auf Arbeit, Freizeit und Geld schaut, ist die Generation unserer Kinder. Die wir alle so erzogen haben, wie sie heute sind – mit allen Konsequenzen für Individualität und Freiheiten,« so Martin Dulig. 

Bilder: SMWA


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