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»Martin Dulig | Konkret«: Gut vorbereitet? Unternehmensnachfolge in Sachsen 

Wirtschaftstalk zur Unternehmensnachfolge und Selbstständigkeit im Freistaat

Unternehmertum bringt viel Verantwortung mit sich und ist nicht für jeden etwas. Das ergab eine Straßenumfrage in Dresden für die neue Ausgabe des Wirtschafts-Talks »Martin Dulig | Konkret«. Darin spricht Sachsens Wirtschaftsminister mit Unternehmerinnen und Unternehmern und Expertinnen und Experten über alle Facetten der Unternehmensnachfolge in Sachsen. Wie lautet das Erfolgsrezept für einen erfolgreichen Generationenwechsel? Wann sollte man mit der Nachfolgeplanung beginnen? Wie und wo findet man externe Nachfolger?

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Martin Dulig, Wirtschaftsminister in Sachsen

Wie akut das Thema Unternehmensnachfolge in Sachsen ist, beleuchtete ein Thementag mit Wirtschaftsminister Martin Dulig am 23. Juni. Auch aktuelle Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn zeigen, dass in Sachsen von 2022 bis 2026 bei mehr als 7.600 Unternehmen – vorrangig aus Altersgründen – eine Nachfolge ansteht. Martin Dulig: »Damit unsere kleinteilige Wirtschaft stark und wettbewerbsfähig bleibt, müssen Know-how und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Eine frühzeitige Nachfolgeregelung verhindert einen Investitionsstau – etwa bei der Digitalisierung. Nur übergabewillige Unternehmen sind attraktiv für potenzielle Nachfolger. Um die komplexe Nachfolge rechtzeitig, individuell und zukunftsfest zu gestalten und das Lebenswerk zu erhalten, unterstützen der Freistaat, die Kammern, die Förder- und Finanzierungsinstitute Unternehmer und Übernahmeinteressierte mit umfangreichen Aktivitäten.«

Gastgeber der neuen Ausgabe von »Martin Dulig | Konkret« ist der Jungunternehmer Hans Lehmann, dem mit Unterstützung der IHK Dresden und der Bürgschaftsbank Sachsen eine erfolgreiche externe Nachfolge beim Automatisierungstechnik-Unternehmen »elnic in Dresden GmbH« im Jahr 2021 gelungen ist. In der Sendung, die in seiner Produktionshalle in Dresden-Niedersedlitz aufgezeichnet wurde, betont Lehmann: »Neben der inneren Überzeugung, ein Unternehmen zu übernehmen und weiterentwickeln zu wollen, waren bei der Übernahme der elnic vor allem die Beratungsangebote und Finanzierungsunterstützung – gerade der Bürgschaftsbank Sachsen – ein Erfolgsgeheimnis. Ein Studium bereitet kaum auf eine solche Situation vor. Deshalb ist es gut, dass es in Sachsen ein kompetentes und erfahrenes Netzwerk aus Beratungs- und Unterstützungsangeboten gibt.« 

Hand Lehmann, Geschäftsführer der elnic GmbH in Dresden
Michala Wolf

ine erfolgreiche Unternehmensnachfolge ist auch der Dachdeckermeisterin Michaela Wolf aus Annaberg-Buchholz gelungen. Die Dachdeckerei Wolf ist ein Familienbetrieb, der bereits 1770 in Annaberg gegründet wurde und somit vermutlich die älteste Dachdeckerei Deutschlands ist. Seit 2017 wird das Unternehmen in der neunten Generation von Michaela Wolf – der ersten Frau in der Firmengeschichte – weitergeführt. Der sorgfältig geplante Übergabeprozess war geprägt von tiefem Vertrauen und Respekt zwischen Vater und Tochter sowie dem Freiraum, der notwendig war, um in die Rolle als Führungskraft hineinzuwachsen. In der Sendung »Martin Dulig | Konkret« betont die Erzgebirgerin, wie entscheidend eine gemeinsame Wellenlänge zwischen der Vor- und Nachfolgegeneration ist: »Ich vergleiche das mit dem Lernen des Fahrradfahrens. Zunächst fährt man ein Stück gemeinsam, um sich und die Abläufe im Betrieb kennenzulernen. Dann gibt der Vorgänger etwas Schwung mit, lässt los, bleibt aber in Reichweite. Das ist unglaublich wichtig.«

Dr. Katrin Burk, Vize-Präsidentin der IHK zu Dresden

Dr. Katrin Burk, Vizepräsidentin der IHK Dresden, lenkt den Blick indes auf Hürden, vor denen übernahmewillige Unternehmerinnen und Unternehmer stehen. Die Kammern unterstützen mit umfänglichen Beratungs- und Unterstützungsangeboten, dennoch müsse gerade an den Eigenkapitalquoten gearbeitet werden. »Wir wollen insbesondere einheimische Übernahmewillige motivieren, den Schritt in ein Unternehmen zu wagen. Eigenkapitalquoten-Regelungen von zehn Prozent können jedoch ein Hemmnis sein. Gerade bei Bestands- und Grundstückwerten kommen wir finanziell schnell in eine Situation, die für viele nicht finanzierbar ist. Geringerer Eigenkapitalquoten wären hier eine Erleichterung und würden Übernahmen attraktiver machen.«  

Arne Laß, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Sachsen GmbH, informierte in der Sendung über Bürgschaften, die sein Haus für Nachfolger bei den Banken übernimmt: »Unser Credo lautet, dass kein wirtschaftlich sinnvolles Projekt in Sachsen mangels Sicherheiten oder mangels Eigenkapital scheitern darf.«

Abschließend betonte Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Wir wollen auch in fünf, zehn und fünfzehn Jahren noch gut und sicher in Sachsen leben. Eine erfolgreiche und starke Wirtschaft mit sicheren und guten Arbeitsplätzen ist dafür unerlässlich. Genau aus diesem Grund wollen wir Menschen Mut machen, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge kann ein Weg dahin sein.« 

Die Sendung als Podcast finden Sie hier:

Martin Dulig | Konkret
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»Martin Dulig | Konkret«: Gut vorbereitet? Unternehmensnachfolge in Sachsen
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