Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter hat vom 27. September bis 4. Oktober 2025 Taiwan und Japan besucht. Die Reise führte ihn zunächst nach Taiwan, anschließend zur Expo 2025 nach Osaka und schließlich in die japanische Hauptstadt Tokyo. Teilweise begleitete Panter dabei eine Delegation unter Leitung von Ministerpräsident Michael Kretschmer mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Ziel der Reise war es, die internationale Zusammenarbeit in Schlüsselindustrien wie Mikroelektronik und Halbleitertechnologie zu vertiefen, die Handelsbeziehungen weiter zu diversifizieren und die Rolle Sachsens als führender Standort in Europa zu stärken.
Taiwan: Austausch mit TSMC und Fokus auf Halbleiterindustrie
In Taiwan lag der Schwerpunkt auf Gesprächen mit der Halbleiterindustrie. Die Delegation besuchte unter anderem das Headquarter des Weltmarktführers TSMC. Dort fand ein Austausch mit CEO & Chairman Dr. C. C. Wei, Vizepräsidentin Sylvia Fang sowie ESMC-CEO Christian Koitzsch über die geplante Investition in Dresden statt.
Panter machte deutlich, wie zentral diese Zusammenarbeit für die wirtschaftliche Entwicklung Sachsens ist: »Die Bedeutung der Halbleiterindustrie für Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Sachsen ist enorm. Es ist essenziell, dass wir für unsere Partner aus Asien als erste Adresse in Europa wahrgenommen werden. Wir möchten, dass der Standort Dresden und Sachsen für Taiwan das wird, was für Japan Düsseldorf ist. Daran arbeiten wir. Die Investition von TSMC ist natürlich auch entscheidend für das gesamte Ökosystem und ein ganz wichtiger Anker. Denn es geht auch darum, dass wir noch weitere Zulieferer nach Sachsen bekommen.«



Die enge Verbindung wurde auch symbolisch sichtbar: Im Foyer des TSMC-Hauptsitzes hängt eine große Weltkarte, die alle Standorte des Unternehmens weltweit zeigt – neben Taiwan, Japan und den USA ist dort auch Dresden markiert.
Darüber hinaus nahm die Delegation an den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Taipeh teil. Dort wurden auch sächsische Unternehmen wie die Porzellanmanufaktur Meißen und die Uhrenmanufaktur Glashütte Original präsentiert. Außerdem beteiligte sich Minister Panter am Siemens Sustainability Summit und diskutierte auf einem Podium über Zukunftsfragen der Nachhaltigkeit.


Osaka: Sachsens Präsenz auf der Expo 2025
Im Anschluss reiste die Delegation nach Osaka, wo die Expo 2025 unter dem Motto »Designing Future Society for Our Lives« neue Wege für Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Innovation aufzeigt. Panter besuchte sowohl den deutschen als auch den japanischen Pavillon sowie Aussteller aus Sachsen.
Der Deutsche Pavillon »Wa! Germany« setzt einen Schwerpunkt auf die Kreislaufwirtschaft und zeigt zukunftsweisende Lösungen für nachhaltiges Bauen und Ressourcenschutz. Für Sachsen bot die Expo eine wichtige Plattform, um den Wirtschafts- und Innovationsstandort international zu präsentieren.


Tokyo: Gespräche mit japanischen Unternehmen
Von Osaka aus reiste Wirtschaftsminister Panter mit einer sächsischen Unternehmerdelegation weiter nach Tokyo. Hier standen die Themen Mikroelektronik, Lieferkettensicherheit, Diversifizierung und Wirtschaftssicherheit im Vordergrund.
Das Programm umfasste Unternehmensbesuche bei:
- Fujitsu in Kawasaki: Das Unternehmen ist Eigentümer der GK Software SE in Schöneck (Vogtlandkreis).
- Ebara (Industriepumpen): Mit der Ebara Precision Machinery Europe GmbH ist das Unternehmen am Mikroelektronikstandort Dresden vertreten.
- SMC Corp. (Automatisierung): Einer der weltweit führenden Anbieter von Automatisierungstechnik.
- Tekscend Photomask (Photomasken): Die Tekscend Photomask Germany GmbH gehört ebenfalls zu den Akteuren am Standort Dresden.
Damit unterstrich Panter die enge wirtschaftliche Verflechtung zwischen Japan und Sachsen im Bereich der Mikroelektronik.
Anlässlich des Tages der Deutschen Einheit nahm Panter zudem am Empfang der deutschen Botschafterin in Tokyo, Petra Sigmund, teil. Dort hob er die lange und vertrauensvolle Partnerschaft mit Japan hervor: »Gerade in Zeiten globaler Unsicherheit ist es wichtig, unsere Beziehungen zu Wertepartnern zu stärken und uns gemeinsam für Demokratie, offene Märkte und freien Handel einzusetzen. Sachsen und Japan verbindet eine hochinnovative Mikroelektronikindustrie. Von diesem Wachstum wollen wir gemeinsam profitieren.«
Stabile Handelsbeziehungen mit Japan
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Sachsen und Japan entwickeln sich seit Jahren sehr dynamisch. Die sächsischen Exporte nach Japan erreichten 2024 mit 1,012 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Den größten Anteil machten Erzeugnisse des Kraftfahrzeug- und Maschinenbaus sowie der Elektrotechnik aus. Die Importe aus Japan beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 680,7 Millionen Euro.
Für 2025 zeichnet sich bereits ein erneuter Bestwert ab: Schon im ersten Halbjahr lagen die Exporte nach Japan rund 30 Prozent über dem Vorjahresniveau.



