Die Weihnachtszeit naht und viele Menschen sind auf der Suche nach Geschenken. Ob Technik, Textilien, Schmuck oder Spielzeug – bei auffälligen Schnäppchen in Online-Shops sollte man misstrauisch werden. Extrem niedrige Preise bedeuten meist auch extrem schlechte Qualität und fehlende Produktsicherheit. Mit folgenden Tipps tappt man nicht in die »Billig-Falle«.
Spielsachen unter dem Weihnachtsbaum sollen vor allem für Freude sorgen. Vom Online-Einkauf direkt in Fernost sollte eher Abstand genommen werden. Die aktuelle Untersuchung Spielwaren aus Dritt-Staaten unter der Lupe des europäischen Spielzeugverbandes zeigt, dass über 80 Prozent der auf Online-Marktplätzen gekauften »No-Name-Spielzeuge« nicht den EU-Vorschriften entsprechen. Die Gefahren reichen von verschluckbaren Kleinteilen bis hin zu gesundheitsschädlichen Chemikalien.
Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Billig kann teuer werden – gerade bei Spielzeug sollten Eltern und Großeltern auf Qualität und Sicherheit setzen, nicht auf Schnäppchen. In Europa haben wir aus guten Gründen strenge Sicherheitsstandards. Mit dem Einkauf im Einzelhandel sind Eltern und Großeltern auf der sicheren Seite. Wer online kauft, muss sich auf sichere und unbedenkliche Produkte verlassen können. Gerade wenn es um die Produktsicherheit von Spielzeug geht, sollte man deshalb einen großen Bogen um Billig-Shops und große Online-Plattformen wie Temu oder Shein machen.«
Händler wie Temu können derzeit für ihre gefährlichen Produkte nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Denn die Plattform der inzwischen in Irland ansässigen Firma bietet in ihrem Angebot nur Erzeugnisse von Drittanbietern – beinahe ausschließlich aus der Volksrepublik China.
Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Deutsche und europäische Unternehmen dürfen nicht dadurch benachteiligt werden, dass andere die geltenden Regeln umgehen. Um die Verbraucher zu schützen und unsere europäischen Rechtsvorschriften konsequent durchsetzen zu können, brauchen wir wirksame Maßnahmen auf Bundes- und EU-Ebene. Wir stehen dazu in intensivem Austausch mit dem Bundeswirtschaftsministerium. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben es aber heute schon selbst in der Hand, wo sie einkaufen.«
Wer aufmerksam kauft, kann seinen Kindern und Enkeln sichere und hochwertige Spielfreude schenken. Ein bisschen Recherche und Vorsicht schützt vor unliebsamen Überraschungen.
Tipps für den sicheren Spielzeugkauf
- Einkauf im stationären Einzelhandel mit entsprechender Beratung.
- Händleradresse prüfen: Bei Online-Käufen sollte die Adresse des Verkäufers genau geprüft werden, um Händler aus Fernost zu erkennen.
- Prüfen mit allen Sinnen. Ausschlusskriterien sind u.a. auffälliger Geruch, scharfe Ecken und Kanten, abfärbende Materialien, Füllungen, die sich aus Stofftieren ziehen lassen, lose Kleinteile
- CE-Kennzeichnung beachten: Obwohl kein Prüfzeichen, sollte das CE-Zeichen vorhanden sein. Fehlt es, sollte man besser die Finger vom Produkt lassen.
- Auf Prüfsiegel achten: Das GS-Zeichen steht für »geprüfte Sicherheit«. Auch das »Spielgut«-Siegel bietet Orientierung
Eine andere Möglichkeit sind kreative Geschenkideen, gebrauchtes (Marken-)spielzeug, Produkte aus sozialen Werkstätten oder Spielzeug aus heimischem Holz.
Weiterführende Informationen zur Produktsicherheit https://www.produktsicherheit.sachsen.de/produktbereiche.html