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Zwickauer Straßenbahn rollt bald auf neuen Gleisen nach Eckersbach

Zwickauer Straßenbahn rollt bald auf neuen Gleisen nach Eckersbach

Die Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH (SVZ) bringt derzeit einen zentralen Abschnitt ihres Straßenbahnnetzes auf Vordermann. Das Unternehmen erneuert von Grund auf die Gleisanlagen zwischen der Max-Pechstein-Straße in der Nordvorstadt und der Scheffelstraße am Abzweig von der Bundesstraße B93 nach Eckersbach. Das sächsische Verkehrsministerium fördert die Sanierung des rund 950 Meter langen Abschnitts mit rund 3,1 Millionen Euro.

Der rund 950 Meter lange Bauabschnitt gehört zur Trasse vom Straßenbahnknoten Neumarkt in den östlichen Stadtteil Eckersbach. Die 1992 eingeweihte Strecke besitzt eine hohe Bedeutung für den Nahverkehr in der mit rund 85.000 Einwohnern viertgrößten Stadt Sachsens. Auf den Gleisanlagen verkehrt die Straßenbahnlinie 3, welche die beiden größten in der DDR entstandenen Zwickauer Neubaugebiete Eckersbach und Neuplanitz (Straßenbahnanschluss seit 2005) mit der Innenstadt verbindet – überwiegend auf einem eigenen, von der Straße getrennten Gleisbett. Entlang der 10,4 Kilometer langen Strecke befinden sich mit der Westsächsischen Hochschule, dem Fußballstadion des FSV Zwickau, dem Einkaufszentrum »Glück auf Center«, der Stadthalle und dem Hauptmarkt (u.a. Rathaus, Theater) hochfrequentierte Orte des städtischen Lebens in Zwickau. Die Linie 3 ist mit jährlich bis zu 3,4 Millionen Fahrgästen die nachfragestärkste Linie der SVZ.

Das Zwickauer Straßenbahnnetz besteht aktuell aus zwei Linien: Linie 3 Eckersbach – Neuplanitz (ca. 10 km) und Linie 4 Klinikum – Pölbitz (ca. 8 km). Eine Verschmelzung des kurzen Streckenastes zum Hauptbahnhof (derzeit außer Betrieb) mit der Linie 4 ist in Planung. (Bildrechte: SMWA, Christian Adler)

»Unverzichtbar für Mobilität ist auch in unseren mittelgroßen Zentren Zwickau, Plauen und Görlitz ein funktionierender Nahverkehr mit entsprechend adäquater Infrastruktur. Sachsen investiert in diese Systeme, um das Gelingen der Verkehrswende und das Erreichen der Klimaziele voranzutreiben. Zugleich machen wir das Zwickauer Netz fit für die nächste Straßenbahngeneration, welche u.a. im Freistaat entwickelt wird. Diese modernen Niederflurfahrzeuge werden in Zwickau mittelfristig die Tatrabahnen aus den Jahren 1987 bis 1990 ablösen und sollen ausschließlich mit grünem Strom betrieben werden.«

Ines Fröhlich, Staatssekretärin für Mobilität

Der Streckenast nach Eckersbach weist nach Angaben der SVZ den originalen Gleisoberbau und -unterbau aus dem Jahr 1992 auf. Die Verkehrsbetriebe lassen seit dem Frühjahr 2023 keinen Stein auf dem anderen und erneuern den gesamten Oberbau (Schotter, Schwellen, Gleise), die Bahnstromanlagen, die Entwässerung und die Oberleitung. Die Haltestellen »Brauerei« und »Talstraße« werden nach dem aktuellen Stand der Technik barrierefrei ausgebaut. Abschnittsweise erhält die Strecke Rasengleis, zum Beispiel in den Haltestellenbereichen. Um die Fahrdynamik zu optimieren, passen die SVZ die Lage der Gleise landwärts in der Haltestelle »Talstraße« geringfügig an.

Haltestelle »Talstraße«
Haltestelle »Brauerei«
Auffahrtrampe zur »Neuen Bierbrücke«

Ziel der bis voraussichtlich bis Dezember dieses Jahres dauernden Komplettsanierung ist es, die Leistungsfähigkeit der Trasse zu erhalten, die Verkehrssicherheit durch weitgehende Trennung der Verkehrsarten und eine eindeutige Gestaltung des Verkehrsraums zu erhöhen und den Komfort für die Fahrgäste weiter zu verbessern. Eine bauliche Besonderheit ist die gekrümmte Neue Bierbrücke, auf der die Bahnen in einer langgezogenen Kurve die Zwickauer Mulde queren. Auf der Brücke bauen die SVZ erstmals im Zwickauer Straßenbahnnetz Kunststoffschwellen im Oberbau ein.

»Die Grundinstandsetzung des Eckersbacher Streckenasts zwischen Max-Pechstein-Straße und Scheffelstraße ist ein wesentlicher Baustein für unser Streckennetz. Wir stellen uns dieser interdisziplinären Baumaßnahme mit der Muldenquerung der Neuen Bierbrücke, den neuen Oberbauformen im Streckenverlauf und der Kooperation mit den Medienträgern. Unsere Fahrgäste werden ab Dezember vom erhöhten Fahrkomfort profitieren.«

Dr. Steffen Schranil, Abteilungsleiter Technik / BL BO Strab, SVZ GmbH

Träger des Bauvorhabens ist die Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH. Die Förderung des Freistaats in Höhe von 3,1 Millionen Euro aus der Richtlinie ÖPNV entspricht 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts. Die Stadt Zwickau, die Wasserwerke Zwickau GmbH (WWZ) sowie die Zwickauer Energieversorgung GmbH (ZEV) führen parallel Bauarbeiten durch.


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