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Sonne in der Wüste von Dubai bietet einen endlosen Strom von Energie 

Sonne in der Wüste von Dubai bietet einen endlosen Strom von Energie 

Gegen 7 Uhr steigt die Sonne hinter den Dünen auf. Schnell schiebt sie sich steil nach oben – die 12 Grad kalte Wüste erwacht aus dem Schlaf. Kamele stehen am Straßenrand der Verbindungsstraße von Abu Dhabi nach Dubai und schauen gelangweilt den Fahrzeugen nach. Wirtschaftsminister Martin Dulig sitzt in einem der Busse und fährt durch das endlos scheinende Nichts der Wüste. In der Ferne spiegelt sich die Sonne an der Spitze eines stählernen Turms: der Solarpark »Mohammed bin Rashid Al Maktoum«. Ziel der sächsischen Delegation an diesem frühen Morgen auf dem Weg nach Dubai, welches noch 60 Kilometer nördlich entfernt ist.

Sonnenaufgang in der Wüste vor Dubai
Endlose Wüste. Neben der Straße gibt es einen über 60km langen Radweg
Aussicht auf das Innovationszentrum im Solarpark »Mohammed bin Rashid Al Maktoum«

Ankerpunkt für Besucher des Solarparks ist das gläserne Innovationszentrum, dessen futuristischer Glasturm nicht nur einen einmaligen Aus- und Überblick über die gigantischen Solarfelder bietet, sondern auch eine Ausstellung zu den Themen Energie, Solar, Wasser, Technologie und Umwelt bietet. Diese war Teil der »Expo 2022« in Dubai und wurde stolz auch der sächsischen Delegation von Martin Dulig präsentiert. Der gesamte Park gehört der Dubaier Elektrizitäts- und Wasserbehörde (DEWA). Das Innovationszentrum zeigt die Fortschritte der DEWA, bedeutende historische Erfindungen im Bereich der Elektrizität und die neuesten Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren und nachhaltigen Energien. Weitere Bereiche der Ausstellung sind unter anderem mehr als 30 interaktive Displays, das DEWA-Museum, Entsalzungsanlagen und eine Präsentation über Solarenergie-Technologien.

Modell des Innovationszentrums
Modell eines Parabolrinnenkraftwerks
Model eines Solarturmkraftwerks

Der aktuell größte Solarpark der Welt erzeugt derzeit etwa 1.000 Megawatt Energie. Im Mai 2021 wurde das »Green Hydrogen«-Projekt, eine Testanlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff, in Betrieb genommen. Die Anlage produziert mit einer Spitzenleistung von 1,25 MW Solarstrom 20,5 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde. In den kommenden Jahren soll die Wasserstofferzeugung massiv ausgebaut werden. Martin Dulig: »Für uns ein sehr spannendes Projekt. Sowohl technologisch, wo wir als Sachsen einiges bieten können, als natürlich auch energetisch. Denn hier gibt es unglaublich viel Platz für riesige Solarfelder und damit auch extrem viel Energie, die gleich vor Ort in Wasserstoff umgewandelt werden kann.« Bis 2030 soll der Solarpark eine Produktionskapazität von 5.000 Megawatt haben.

Ende November 2022 speiste das erste Parabolrinnenkraftwerk (700-MW-Solarthermie- und 250-MW-Photovoltaik) erstmals Strom ins Energienetz ein. Das Projekt, für das die Shanghai Electric Group als Bauträger fungiert, ist die vierte Phase des solarthermischen und PV-Kraftwerks, das die DEWA im Solarpark errichtet. Die 700-Megawatt-Solarthermieanlage von Phase 4 besteht aus insgesamt drei 200-MW-Parabolrinnenkraftwerken und einem Solarturmkraftwerk (262 Meter Höhe) mit einer Leistung von 100-MW. Hinzu kommt die 250 MW-PV-Großanlage, die an ungenutzten Standorten errichtet wird, um das Anlagenareal optimal zu nutzen. 

Schirr endlos ziehen sich die Solarfelder zum Horizont entgegen.
Martin Dulig im Gespräch mit S.E. Saeed Mohammed Al Tayer, Geschäftsführer und CEO der DEWA

In Dubai traf Wirtschaftsminister Martin Dulig am Mittag im DEWA-Konzernsitz seine S.E. Saeed Mohammed Al Tayer, Geschäftsführer und CEO der DEWA. Dieser betonte, dass Dubai bis spätestens zum Jahr 2050 seine Energie CO2-neutral erzeugen wolle und bis dahin aus der Erdöl-Förderung austeigen wolle. Energie aus Sonne zu erzeugen, sei für die Emiratis weder eine Frage des ausreichenden Platzes, noch des Geldes. Allerdings suche man noch Möglichkeiten, die erzeugten Energiemengen zu speichern bzw. in Wasserstoff umzuwandeln. Dulig lud Saeed nach Sachsen ein, um gemeinsame Wasserstoffprojekte zu besprechen: »Sie und wir haben ein Ziel: Wir wollen beide aus unseren bisherigen Energien heraus und erneuerbare Energien erzeugen. Deutschland war immer führend bei innovativen Technologien und gerade in Sachsen haben wir beim Thema Wasserstoff die gesamte Wertschöpfungskette zu bieten, von der Forschung bis zum Bau von Anlagen.«

Aussicht auf den Solarpark »Mohammed bin Rashid Al Maktoum«. Im Hintergrund das größte Solarturmkraftwerk der Welt
Die Delegation um Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig im Solarpark »Mohammed bin Rashid Al Maktoum«
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig und S.E. Saeed Mohammed Al Tayer, Geschäftsführer und CEO der DEWA (Mitte)

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