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#ZUKUNFTblog

20 Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser 

20 Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser 

Die Flut im Ahrtal im vergangenen Jahr hat vielen Menschen in Sachsen die schrecklichen Bilder des verheerenden Hochwassers der Elbe und ihrer Nebenflüsse aus dem August 2002 wieder in Erinnerung gerufen. 

Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig: »Die tragischen Augusttage vor 20 Jahren werden wir alle nicht vergessen. 21 Menschen kamen damals ums Leben. Die Bilder der kreisenden Hubschrauber über den vom Wasser eingeschlossenen Ortschaften, die von der Kraft des Wassers weggerissenen Brücken, die im Wasser bei Freital versunkenen S-Bahnen, die hunderten überschwemmten Gebäude in Glashütte, Meißen oder Bad Schandau, das in den Zwinger drückende braune Wasser, wie die reißende Weißeritz im Hauptbahnhof von Dresden schoss, Schlauchboote in der Meißner Innenstadt, all die Bilder von hilfsbereiten Menschen, die Millionen Sandsäcke gefüllt und aufgestapelt hatten – dies alles hat sich uns für immer ins Gedächtnis gebrannt.«

Das Elbehochwasser 2002 galt bis zur Flut im Ahrtal vor einem Jahr als teuerste Naturkatastrophe in der deutschen Geschichte. 11,6 Milliarden Euro betrug der Gesamtschaden – eine immense Summe, davon entfielen allein 8,6 Milliarden Euro auf Schäden im Freistaat Sachsen. »Der Schaden an der staatlichen und kommunalen Infrastruktur betrug insgesamt etwa 4 Milliarden Euro. Die Straßeninfrastruktur war davon mit circa 1,6 Milliarden Euro betroffen. Ungefähr 1.600 Brücken und Ingenieurbauwerke wurden beschädigt oder zerstört. Allein bei den Staatsstraßen wurde ein Schaden von 327 Millionen Euro verzeichnet«, so Dulig. 

Nach der Flut wurde neugebaut, ausgebessert und repariert – ein Bauprogramm, welches seines Gleichen bis dato suchte. Martin Dulig: »Es war damals nicht nur die Aufgabe, die Schäden an der zerstörten Infrastruktur zu beseitigen, sondern auch dafür zu sorgen, dass Straßen und Brücken künftigen eventuellen Fluten besser standhalten können.« Der Wiederaufbau wurde eng mit den Wasserbehörden und der Landestalsperrenverwaltung abgestimmt. Diese wird beispielsweise immer dann mit einbezogen, wenn bei Maßnahmen ein Einfluss auf den bestehenden Hochwasserschutz nicht ausgeschlossen werden kann. 

Auch den knapp 11.000 betroffenen Unternehmen im Freistaat, wurde schnell geholfen. Seitens des Bundes und der Länder, aber auch der EU, wurde eine Reihe von Förderprogrammen aufgelegt, um Investitionen von Unternehmen zu fördern, deren Wirtschaftsgüter etc. durch die Hochwassereinwirkungen beschädigt bzw. zerstört worden. 

In rund 9.500 Fällen wurden nach dem sächsischen Sofort-Hilfeprogramm (500 Euro pro Arbeitsplatz) mehr als 25 Millionen Euro an die Unternehmen ausgezahlt. Über das Bund/Länder-Soforthilfeprogramm (15.000 Euro) kamen in 10.222 Fällen mehr als 101 Millionen Euro dazu. In die Schadensregulierung flossen mehr als 363 Millionen Euro aus der Hochwasserhilfe des Bundes und der Länder in mehr als 10.600 Unternehmen. Mit dem Bund-Länder-Sonderprogramm (GA) kommen noch einmal über 240 Millionen Euro für knapp 440 Betroffene hinzu.

Martin Dulig: »Die Flut vor 20 Jahren mahnt uns, dass wir die Natur nicht beherrschen können. Wir können uns ihr nur anpassen, etwa indem wir Brücken, Bahnstrecken und Straßen so konstruieren, dass sie solchen Ereignissen standhalten können. Aber eben auch, indem wir verantwortungsvoll mit unserer Natur umgehen, etwa Elbauen und damit Überflutungsflächen schützen und erhalten. Dazu gehören schnelle, effektive Maßnahmen, um die anstehende Energie- und Verkehrswende schnell umsetzen zu können. Denn der vom Menschen gemachte Klimawandel ist keine Mutmaßung, er ist bereits Realität. Das haben die zunehmenden Naturkatastrophen in Deutschland allein in den vergangenen Jahren eindrucksvoll belegt.«

Vorschaubild: Müglitz in Schlottwitz am 13. August 2002 | Hawedi | CC BY-SA 3.0: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hochwasser_Mueglitz_Schlottwitz_113-1367_IMG.JPG


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