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Sächsische Luftfahrtindustrie beflügelt Mobilität und Wertschöpfung von morgen

Sächsische Luftfahrtindustrie beflügelt Mobilität und Wertschöpfung von morgen

Sachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig widmete seinen zweiten Thementag in diesem Jahr der sächsischen Luftfahrtindustrie. Er besuchte sechs Unternehmen und Institute dieser Branche in Dresden und machte sich ein Bild von ihrer Innovationskraft. »Mein Thementag soll dazu beitragen, neben der Logistik auch die erfolgreiche Luftfahrtindustrie ins Blickfeld zu rücken – eine noch relativ kleine, aber feine und hoch spezialisierte Branche im Freistaat, deren Herz primär in Dresden schlägt, die aber auch weit darüber hinaus ausstrahlt«, so Wirtschaftsminister Dulig.

Sächsische Unternehmen arbeiten auf höchstem Niveau an der Umrüstung von Flugzeugen, der Komponentenentwicklung sowie dem Test, der Validierung und der Wartung von Luftfahrzeugen. Ebenso geben exzellente Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Sachsen der Industrie regelmäßig wertvolle Impulse für Innovationen und Investitionen in die Zukunft. Rund 160 Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit insgesamt mehr als 7.000 Beschäftigten erwirtschaften am Luftfahrtstandort Sachsen jährlich einen Umsatz von etwa 1,4 Milliarden Euro. Bis zu 13 Prozent des Umsatzes fließen wieder in Forschung und Entwicklung. Mit dieser Innovationsquote ist Sachsens Luftfahrtindustrie den meisten anderen Branchen weit voraus.

»Die sächsische Luftfahrtbranche arbeitet am Puls der Zeit und forciert nachhaltige Lösungen für die Zukunft. Das stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. Luftfahrtunternehmen leben heute mehr denn je von der Dynamik, mit der sie neue Produkte und Services entwickeln und auf den Markt bringen.«

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig

Globalisierung und Klimawandel fordern diesen Industriezweig stark heraus. Der Thementag des Ministers veranschaulichte, wie sächsische Unternehmen und Forschungseinrichtungen an der Entstehung von Luftfahrzeugen und deren Wertschöpfung teilhaben und wie Forschung und Entwicklung die Digitalisierung und die Dekarbonisierung im Luftverkehr von Sachsen aus vorantreiben.

Martin Duligs Stationen beim Thementag »Luftfahrtindustrie«

Entwicklung, Erprobung, Zertifizierung und Produktion neuer Fluggeräte sind heutzutage immer noch mit hohem zeitlichem Aufwand und finanziellen Risiken verbunden. Eines der Leitkonzepte der Luftfahrtforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist daher das »virtuelle Produkt«, welches im »digitalen Zwilling« Anwendung findet. Im DLR-Institut für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung (DLR SP), wo Martin Duligs Thementag am Morgen startete, werden dafür die informatischen, technischen und softwaremethodischen Grundlagen erarbeitet. 

Der Fokus des Instituts liegt auf der Entwicklung von Softwaremethoden und -prozessen, um Flugzeuge mit all ihren Eigenschaften über den kompletten Lebenszyklus virtuell darstellen zu können – vom ersten Entwurf bis zur Wartung. Ziel ist es, die Forschungskompetenz im Bereich der Softwareentwicklung zur Produkt-Virtualisierung in Dresden zu bündeln und strategisch auszubauen. So können neue Wege und Möglichkeiten für eine durchgängige Digitalisierung entstehen.

Anschließend besuchte Martin Dulig die Professur für Flugmechanik und Flugregelung der Technischen Universität (TU) Dresden. Die Professur forscht an neuen Methoden und Technologien zur intelligenten Steuerung von Luft- und Raumfahrzeugen. Hervorzuheben ist das vom Bund geförderte Projekt URBANSens in Kooperation mit Infineon und der Ruhruni Bochum. In URBANSens wird der Einfluss von lokalen Windphänomenen auf die Flugbahn von Drohnen im städtischen Raum erforscht. Bei einem Rundgang durch das Labor für unbemannte Flugfahrzeuge informierte sich Minister Dulig u. a. über die Entwicklung, den Bau und die konkreten Nutzungsarten von Drohnen. Im Windkanal demonstrierten die Wissenschaftler einen Drohneneinsatz anhand eines repräsentativen Stadtmodells mit Gebäuden. 

Die dritte Station des Tages war die herone GmbH, ein sächsisches Start-up mit dem Schwerpunkt Leichtbau. Das junge Unternehmen bringt mit Hilfe thermoplastischer Kunststoffe die Leistungsfähigkeit von Faserverbunden wie Carbon in die serielle Anwendung und zielt damit aktuell auf die Luft- und Raumfahrtbranche ab. Das im Mai 2018 gegründete Spin-off des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden baute 2020 eigene Fertigungskapazitäten auf, um im Folgejahr die Serienproduktion aufzunehmen. 

Am Mittag setzt der sächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister seinen Thementag mit drei Unternehmensbesuchen im direkten Umfeld des Flughafens Dresden – die Keimzelle der sächsischen Luftfahrtindustrie – fort:

Die am Airport ansässige Nehlsen-BWB Flugzeug-Galvanik Dresden GmbH & Co. KG fertigt hochwertige Oberflächen für die Luftfahrt, das Handwerk und die Medizintechnik. Als langjähriger Partner der Luftfahrtindustrie bietet die BWB-Gruppe verschiedenste Oberflächenbehandlungen an, die den Normen und Verfahrensvorschriften namhafter Flugzeughersteller entsprechen. Martin Dulig informierte sich bei einem Rundgang durch die Fertigung über die vielfältigen Behandlungsverfahren, die so zu herausragenden Materialeigenschaften führen und damit auch die Dekarbonisierung in der Luftfahrt vorantreiben können.

Die DIEHL Aviation Gilching GmbH ist ein global tätiges Unternehmen für Avionik und Kabinenausstattung. Das Portfolio des Luftfahrtzulieferers umfasst u. a. Bordküchen, Bordtoiletten, Brandschutz, Wasserversorgung und Klimatisierungen sowie umfangreiche Modernisierungs- und Nachrüst-Lösungen (»Retrofit«). Zu den Kunden von Diehl Aviation zählen nach Unternehmensangaben nahezu alle namhaften Flugzeughersteller.

Die EFW Elbe Flugzeugwerke GmbH ist ein sächsisches Unternehmen auf dem Weg zum Global Player und bereits Weltmarktführer in der Umrüstung von Passagier- zu Frachtflugzeugen der Airbus-Familie (»Passenger to Freighter«). Das Unternehmen ist auf über 250.000 Quadratmetern am Flughafen Dresden angesiedelt. Hier macht EFW auf sechs Umrüstlinien parallel A300/A310-, A320/A321- und A330-Maschinen für ihr Zweitleben als Frachter fit.

Das Unternehmen beschäftigt über 2.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2022 rund 400 Millionen Euro Umsatz. Martin Dulig, der kürzlich im Rahmen seiner Aktion »Deine Arbeit, meine Arbeit« selbst im Werk gearbeitet hat, informierte sich bei einem Rundgang zum Abschluss des Thementages sowohl über die Flugzeugumrüstung, -wartung und -reparatur als auch über die Entwicklung und Herstellung von Leichtbaukomponenten für die Struktur und den Innenraum aller Airbus-Modelle.

Bilder: Kristin Schmidt | SMWA

Videos zum Thementag

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