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#ZUKUNFTblog

Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Butscha, Kiew, Mariupol, Charkiw – diese ukrainischen Orte haben sich mit unvorstellbar grausamen Bildern und Ereignissen in den vergangenen Monaten in unser Gedächtnis gebrannt.

Als heute vor einem Jahr, am 24. Februar 2022, der blutige Angriffskrieg von Wladimir Putins Russland auf die Ukraine begann, verfolgte ich – und ich denke wir alle – ungläubig und fassungslos die Nachrichten. Wir sahen die schrecklichen Bilder des Überfalls live. Ich konnte nicht glauben, dass Putin dem verbalen Säbelrasseln tatsächlich Taten folgen lässt und in die Ukraine einmarschiert. Es ist Krieg! Seit genau einem Jahr gibt es unerträgliches Leid. Menschen werden ermordet. Frauen vergewaltigt. Kinder verschleppt. Häuser zerbombt. Industrieanlagen, Infrastruktur und Energiekonten zerstört. Die Menschen in der Ukraine und das gesamte Land verdienen unser Mitgefühl. Wir leiden mit ihnen. Ihnen gehört unsere Solidarität.

Seitdem ist ein wirklicher Ruck durch Europa und die ganze Welt gegangen. Eine echte Zeitenwende ist angebrochen. Die Außen- und Sicherheitspolitik wurde neu geordnet und politische Paradigmen, die in der Bundesrepublik jahrzehntelang aus gutem Grund bestanden, müssen neu gedacht werden. Es wurden neue Bündnisse geschmiedet und erstmals auch Waffen in ein Konfliktgebiet geliefert. Der Westen und die Demokratien der Welt sind enger zusammengerückt angesichts der Bedrohung aus dem Osten. Die beabsichtigte Spaltung – ob von Nato oder EU – hat Putin nicht erreicht.

Gleichzeitig haben wir in Deutschland und in Sachsen eine unglaubliche Solidarität gegenüber unseren ukrainischen Freunden gespürt. Wir haben tausende Familien bei uns aufgenommen und ihnen Schutz gewährt – auch ich helfe so bis heute. Aus Schutzsuchenden wurden an vielen Orten neue Bekanntschaften, Freundinnen und Freunde oder Kollegen. Wir können stolz darauf sein, dass wir es geschafft haben, auch viele Menschen bei uns in Arbeit zu bringen und ihnen in der Zeit, in der der Krieg in ihrer Heimat tobt, Schutz gegeben haben. Dafür möchte ich mich bei Ihnen ausdrücklich bedanken.

Wenn wir heute auf ein Jahr Krieg in der Ukraine zurückblicken, können wir auch etwas stolz darauf sein, was wir als Land wirtschaftlich und gesellschaftlich geleistet haben. Ja, das vergangene Jahr war einschneidend für uns alle. Eine Zeitenwende für alle von uns. Die Folgen der wirtschaftlichen Sanktionen und die steigenden Energiepreise spüren wir alle. Und für viele Menschen in unserem Land ist das nicht einfach. Dennoch können wir festhalten, dass die schlimmsten Horrorszenarien nicht eingetreten sind.

In einem gemeinsamen Kraftakt haben wir es geschafft, uns innerhalb eines Jahres unabhängig von russischem Öl und Gas zu machen. Die Wirtschaft – ohnehin gebeutelt durch die schweren Corona-Jahre – erholt sich und die Prognosen für das laufende Jahr sehen besser aus als zunächst befürchtet. Unser Land ist stark! Viel stärker als viele Schwarzsmaler es uns einreden wollen. Wir sollten unsere Leistungen nicht schlecht reden, sondern vor allem darauf blicken, was wir alles geschafft haben. Ich möchte, dass wir aus diesem Selbstbewusstsein neue Stärke schöpfen. Alle die, die uns einreden wollen, Deutschland ginge zu Grunde, liegen komplett falsch – einige wollen aus dieser schwierigen Situation für sich politisches Kapital schlagen. Das ist gefährlich für unser Land, für unsere Gesellschaft und für jeden einzelnen von uns.

Wir wünschen uns Frieden! Doch liegt es mir fern, mit klugen Ratschlägen oder schnellen Schlagzeilen eine Hoffnung zu schüren, dass der Krieg schnell beendet werden könnte. Über ihr Schicksal, wie es in ihrem Land, in welchen Grenzen und in welchem Bündnis es weitergeht, entscheiden die Ukrainerinnen und Ukrainer selbst. Wir alle wünschen uns den Frieden. Deshalb unterstützen wir die Ukraine nach Kräften und in ihrem Kampf um Freiheit. Heute wird unsere Freiheit in Europa von der Ukraine verteidigt – dafür bin ich dankbar. Unsere Solidarität gehört der Ukraine.

Slava Ukraini!

Am Jahrestag des Kriegsbeginn der Ukraine am 24. Februar besuchte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig die zentrale Kundgebung auf dem Neumarkt in Dresden.
Bilder: SMWA

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