Thementag Wasserstoff

Geschäftsführer der FAUN Viatec GmbH, Helmut Schmeh, mit Minister Martin Dulig vor einer Brennstoffzellen-Kehrmaschine.
© SMWA/Ronald Bonß

Der Thementag Wasserstoff am 14.4.2022 veranschaulichte, wie vielfältig sächsische Unternehmen diese Technologie einsetzen können.

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft und Schlüsseltechnologie, mit der die sächsische Wirtschaft zukunftsfähig und erfolgreich bleibt. Das Industrieland Sachsen benötigt auf Basis erneuerbarer Energien hergestellten grünen Wasserstoff, um die Stahl- oder Chemieindustrie klimaneutral umzubauen.

Mit einem Wasserstoff-Thementag am Gründonnerstag verlieh Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig der Thematik Nachdruck. Die fünf Unternehmensbesuche in den Landkreisen Meißen und Leipzig sowie in Dresden sollten verdeutlichen, welche Anforderungen die Wasserstoffwirtschaft an den Aufbau einer kompletten Infrastruktur von der Produktion bis zum Verbrauch stellt und wie Sachsen für diese neue Entwicklung gerüstet ist.

Kehrmaschinenhersteller FAUN Viatec GmbH in Grimma

Beim Abfallsammelfahrzeuge und Kehrmaschinenhersteller FAUN Viatec GmbH werden Einsatzfahrzeuge entwickelt und produziert, die komplett mit Wasserstoff betrieben werden. Am Standort in Grimma werden die Kehraufbauten auf die in Bremen produzierten Wasserstoff-LKWs aufgebaut und in Betrieb genommen. Seit 2019 fahren erste batterieelektrische und H2-Müllfahrzeuge im Testbetrieb und sammeln jeden Tag 20 Tonnen Wertstoffe.

Die FAUN Viatec GmbH will die Wasserstoffwirtschaft vorantreiben. Dafür engagieren sie sich an regionalen und europäischen Wasserstoffprojekten und -clustern und wollen bis 2030 ausschließlich H2-Fahrzeuge produzieren – auch für den Last- und Verteilverkehr interessant.

Helmut Schmeh, GF FAUN Viatec: »Wasserstoff-Förderprojekte und die nationale Wasserstoffstrategie sind Basis dafür, dass künftig große Mengen des Energieträgers verfügbar sind. Dadurch werden Brennstoffzellen-Antriebe auch für den Last- und Verteilverkehr interessant.«

Wacker Chemie AG in Nünchritz

Wacker Chemie AG in Nünchritz im Landkreis Meißen ist mit rund 1.500 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Chemiebranche im Freistaat Sachsen. Hier wird bereits jetzt auf Wasserstoff als Zukunftstechnologie gesetzt. 15 % des benötigten Erdgases wurden am Standort in Nünchritz bereits durch die Optimierung der Wasserstoffanalage eingespart.

Schmiedewerke Gröditz GmbH

Die Schmiedewerke Gröditz GmbH fertigt freiformgeschmiedete Produkte sowie nahtlos gewalzte Ringe. Das Unternehmen der GMH Gruppe liefert weltweit zahlreichen Branchen die nach Kundenspezifikation mechanisch vor- oder fertigbearbeiteten Produkte. Anwendung finden diese insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau, in der Energieerzeugung, in der Bahntechnik sowie in der Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie. Den Stahl hierzu liefert das eigene Elektrostahlwerk, in dem der Stahl auf der Basis von 100%igem Schrotteinsatz erzeugt wird. Bereits heute zählt die Schmiedewerke Gröditz GmbH zu den klimafreundlichsten Stahlunternehmen Deutschlands. Mit ihrer vergleichsweise CO2-armen Wertschöpfungskette, bei der Schrott im Elektrolichtbogenofen eingeschmolzen und zu neuem Stahl recycelt wird, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und ist Vorreiter bei der nachhaltigen Stahlproduktion. Außerdem bemühen sich die Stahlwerker in Zukunft sogenannten Green Steel (Grüner Stahl) zu produzieren. Dabei soll u. a. Erdgas als Verbrennungsstoff durch grünen Wasserstoff ersetzt werden, um den CO2-Fußabdruck unserer grünen Schmiedeprodukte auf quasi Null zu reduzieren.

Großenhainer Gesenk- und Freiformschmiede GmbH

Mit deren Automatisierung produziert die Großenhainer Gesenk- und Freiformschmiede GmbH Kleinserien effizient und energiesparend. Das Unternehmen möchte gemeinsam mit weiteren Firmen der Region im Projekt »Green Steel« den Einsatz von Wasserstoff vorantreiben.

Gasdruckregelanlage der SachsenNetze GmbH in Dresden

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