Thementag Internationale Fachkräfte

Martin Dulig im Gespräch mit einem Mitarbeiter an einer Anlage.
© SMWA/Kristin Schmidt

Wenn alle gewinnen – Internationale Fach- und Arbeitskräfte für Sachsen: Minister Martin Dulig besuchte am 15.06.2023 vier sächsische Unternehmen und das Bundesnetzwerktreffen der Welcome Center.

Ob in der Industrie oder im Softwarebereich, für die Modernisierung des Schienennetzes oder für eine gute Bildung unserer Kinder – nichts geht ohne qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte. Um auf Dauer Beschäftigte in Sachsens Unternehmen zu halten und neue zu gewinnen, braucht es neben guten Löhnen und guten Arbeitsbedingungen auch mehr Anstrengung, um das vorhandene Potenzial besser heben zu können, etwa durch passgenaue Qualifizierung. Doch all das wird nicht reichen – für viele Jobs brauchen wir mehr Menschen von außerhalb Sachsens.

Was viele Unternehmen im Freistaat noch vor sich haben, praktizieren andere bereits erfolgreich. Sie arbeiten auch in den sächsischen Regionen in internationalen Teams von 15 und mehr Nationalitäten zusammen. Der Frage, wie das gelingt, ging Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig am 15.06.2023 an einen Thementag unter dem Motto »Wenn alle gewinnen – Internationale Fach- und Arbeitskräfte für Sachsen« nach. Er besuchte vier sächsische Best-Practice-Unternehmen in Lauter-Bernsbach, Crimmitschau und Chemnitz sowie das Bundesnetzwerktreffen der Welcome Center, das vom Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit (ZEFAS) organisiert wird.

OMERAS GmbH

Die OMERAS GmbH in Lauter-Bernsbach ist Spezialist für vorgehängte, hinterlüftete Fassaden. Die insgesamt 170 Beschäftigten planen, konzipieren, fertigen und montieren Fassadenverkleidungen aus Edelstahl, Aluminium, Alu-Verbundstoffe bis hin zur absoluten Königsklasse: Fassaden aus Emaille. Als internationales Unternehmen ist Omeras in 46 Ländern aktiv. Etwa 15 Prozent der Beschäftigten kommen aus dem Ausland – Tendenz steigend. In Lauter-Bernsbach arbeiten Beschäftigte aus zwölf Nationen – Weltoffenheit ist eine Selbstverständlichkeit.

Linamar Antriebstechnik GmbH

Die Linamar Antriebstechnik GmbH in Crimmitschau war die zweite Station. Mit etwa 66 Werken und ca. 28.500 Mitarbeitern weltweit entwickelt und fertigt Linamar Produkte für die Automobilindustrie und Industriekunden, z. B. in den Bereichen Medizintechnik und erneuerbare Energien. In Deutschland feierte Linamar gerade sein zwanzigjähriges Firmenjubiläum und beschäftigt in Sachsen und Sachsen-Anhalt mehr als 1.500 Mitarbeiter. In den sächsischen Standorten, Crimmitschau und Reinsdorf, beschäftigt Linamar Auszubildende und Fachkräfte aus mehr als 20 Nationen. Seit 2016 befinden sich Jugendliche aus Europa, u. a. Spanien, Polen, Kroatien und Griechenland in Berufsausbildung zu Zerspanungsmechanikern oder Mechatronikern. In den vergangenen zwei Jahren sind auch marokkanische und vietnamesische Auszubildende hinzugekommen.

FDTech GmbH

Die FDTech GmbH in Chemnitz arbeitet an automatisierter und vernetzter Mobilität für jedermann. Mit der Entwicklung von Funktionen für Fahrassistenz und automatisiertes Fahren sowie deren Einbindung in die regionale und überregionale Infrastruktur arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit Automobilherstellern, Zulieferern und Verkehrsinfrastrukturbetreibern an der Zukunft der Mobilität. Die Teams sind international: 25 der über 150 Mitarbeiter kommen aus 17 Nationen und bringen nicht nur geballte Kompetenz und individuelles Wissen, sondern auch viel Neugierde und Vielfalt ins Team. FDTech ist einer der Gewinner des »Great Place to Work® Wettbewerbs Deutschlands Beste Arbeitgeber 2023.«

Bundesnetzwerktreffen der Welcome Center

Bundesweit beraten fast 50 Anlaufstellen gezielt Zugewanderte und Unternehmen zur erfolgreichen beruflichen Integration. Ziel ist, den Zuziehenden einen guten Start in ihr neues Leben zu ermöglichen. In den verschiedenen Regionen unterscheiden sich die Bezeichnungen und die Schwerpunkte ihrer Arbeit. Das Bundesnetzwerktreffen der Welcome Center ist als Fach- und Erfahrungsaustausch deshalb besonders wichtig und fördert Synergien. 

Das neunte Bundesnetzwerktreffen der Welcome Center fand erstmals in Sachsen statt. Ein Novum in der Geschichte des Bundesnetzwerktreffens ist das gemeinsame Auftreten aller Welcome Center eines Bundeslandes als Gastgeber. Mehr als 150 Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet nutzten die Gelegenheit zum intensiven Fach- und Erfahrungsaustausch.

NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT GmbH

Die NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT GmbH in Chemnitz blickt auf über 185 Jahre Erfahrung im deutschen und US-amerikanischen Maschinenbau. Das Unternehmen zählt zu den renommiertesten der Branche und rangiert nach eigenen Angaben auf Platz 32 der größten Werkzeugmaschinenhersteller weltweit. NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT konzentriert seine Geschäftsaktivitäten auf Forschung, Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Werkzeugmaschinen, die innovativ und nach Kundenwünschen maßgeschneidert sind. Maschinen und Technologien werden für fünf Industriezweige geliefert, darunter Eisenbahn und Metro, Luft- und Raumfahrt, Automobil sowie der Maschinenbau. Hauptsitz der Gruppe ist in Chemnitz. Hier werden Werkzeugmaschinen der Marke NILES-SIMMONS hergestellt. Am Standort arbeiten rund 350 Beschäftige. Dabei ist der Mix aus unterschiedlichsten Nationalitäten bereits seit Jahren eine gute und wichtige Basis für den weltweiten Erfolg.

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