Thementag Medizintechnik

Minister Martin Dulig bei der Schubert und Braun Prothesenwerk GmbH. 3D-Spezialist Tobias Hackbeil (l.), Staatsminister Martin Dulig (3.v.l.), und die beiden Geschäftsführer Jonas Schubert und Christoph Braun.
© SMWA/Kristin Schmidt

Besuche von Minister Martin Dulig in Unternehmen und Instituten in Dresden, Leipzig und Markkleeberg am 2.3.2023 sollten das Innovations- und Zukunftspotenzial für den Standort Sachsen herausstellen.

Mit fast 350.000 Beschäftigten – das sind 16,9 Prozent aller Erwerbstätigen in Sachsen – zählt die Gesundheitsbranche zu den größten Wirtschaftszweigen im Freistaat. Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig widmete dieser strategisch wichtigen Wachstumstreiberin seinen ersten Thementag des Jahres 2023. Er besuchte fünf Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die mit dem Einsatz von 3D-Verfahren, Künstlicher Intelligenz, Robotik und 6G fortschrittliche Medizintechnik entwickeln.

Schubert und Braun Prothesenwerk GmbH

Fertigung individueller Prothesen und Orthesen mit digitalen Technologien

Das Unternehmen stellt täuschend echt aussehende und individuell angepasste Prothesen her. Den Dresdner Spezialisten ist es als weltweit ersten gelungen, spezielle medizinische Silikone bei hohen Temperaturen im 3D-Drucker zu verarbeiten. Dadurch können sie hochwertige Prothesen ohne größere Materialverluste im additiv-generativen Verfahren, also Schicht für Schicht, herstellen. Die so erzeugten künstlichen Gliedmaßen sind bis zu 40 Prozent leichter als herkömmliche Prothesen. 2023 hat sich das Unternehmen auf der Fachmesse »Arab Health« in Dubai präsentiert.

Sonovum GmbH

Medizintechnik mit hohem Anteil Künstlicher Intelligenz

Die Sonovum GmbH entwickelt Medizinprodukte zur nicht-invasiven Zustandsüberwachung des Gehirns, insbesondere für den Akutbereich. Mit »nicht invasiv« sind Untersuchungen und Behandlungen gemeint, bei denen kein Gewebe verletzt wird und die nötigen Instrumente nicht in den Körper eingeführt werden. Die Ingenieure haben dafür die Ultraschalltechnik so abgewandelt, dass sich Hirngewebe »mobil« in Echtzeit und ohne Eingriff untersuchen lässt. Das Unternehmen war ebenso ein Aussteller auf der Arab Health.

Tediro GmbH

Gang-Training mit Roboter

»Der Roboter als Therapeut« – Tediro steht für Therapie- und Diagnoseroboter. Das Unternehmen entwickelt eine mobile Robotikplattform für verschiedene Anwendungen im Gesundheitswesen, vor allem in den Bereichen Therapie, Diagnostik und Rehabilitation. Der autonome Therapie- und Diagnostikroboter unterstützt Patienten nach Operationen an den unteren Extremitäten beim Gangtraining an Unterarmstützen. Beim Sächsischen Gründerpreis 2021 wurde das innovative Unternehmen mit dem dritten Preis ausgezeichnet.

Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI

Forschung und Entwicklung an den Schnittstellen von Medizin, Biowissenschaften und Ingenieurwissenschaften

Das Fraunhofer IZI ist kliniknah orientiert und übernimmt Qualitätsprüfungen sowie die Herstellung von klinischen Prüfmustern gemäß Richtlinien der GMP (Good Manufacturing Practice, deutsch: Gute Herstellungspraxis). Das Institut ist im Konsortium des Zukunftsclusters »SaxoCell« vertreten. In dem von der der TU Dresden, Universität Leipzig und dem Fraunhofer IZI gegründeten Netzwerk werden neuartige, personalisierte Gen- und Zelltherapeutika entwickelt. SaxoCell will die Bereiche Gen- und Zelltherapie, Künstliche Intelligenz und Automatisierung aus Wissenschaft und Industrie zusammenbringen und eine einzigartige Wertschöpfungskette in Sachsen etablieren.

6G Health Institute GmbH

Kick off für das 6G Health Institute

Durch die Vernetzung zukunftsorientierter Medizintechnikindustrie mit der Mobilfunk- und Informationstechnologie wird das Projekt 6GHI die Entwicklung innovativer Medizinprodukte mithilfe neuer Netzwerktechnologien und virtualisierter Dienste vorantreiben. Im Raum Leipzig soll somit ein Hochleistungs-Cluster entstehen, was die Ansiedlung weiterer relevanter Industrieunternehmen sowie kleinerer und mittlerer Unternehmen (KMU) ermöglicht. Der Bund unterstützt das Projekt im Rahmen der »Förderrichtlinie zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten« (»STARK«).

zurück zum Seitenanfang