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Sachsen, steigt ein!

Mehr Komfort, weniger CO2 Sachsen, steigt ein! © SMWA

Mobilität von morgen sichern – sauber und klimafreundlich

Mehr denn je hat insbesondere auch die Nutzung des ÖPNV in den vergangenen Monaten – verstärkt durch das 9-Euro-Ticket – gezeigt, dass eine moderne und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ein entscheidender Faktor für Lebensqualität und die Attraktivität Sachsens als Wirtschafts- und Lebensraum ist. 

Der ÖPNV steht jedoch vor einer schwierigen Situation. Die enorm gestiegenen Kosten insbesondere für Energie führen aktuell zu Überlegungen der Unternehmen, die Verkehre zu reduzieren oder die Fahrpreise deutlich zu erhöhen. Beides ist nicht gewünscht. »Die aktuellen Herausforderungen gestalten den Erhalt und Ausbau des Angebotes für die Verkehrsunternehmen schwierig. Wir brauchen daher eine verlässliche und auskömmliche Finanzierung unseres ÖPNV. Hierfür muss der Bund die zukunftsfeste Grundfinanzierung des ÖPNV über ausreichende Regionalisierungsmittel sicherstellen. Dafür setze ich mich konsequent ein«, sagt Verkehrsminister Martin Dulig.

Der Freistaat Sachsen engagiert sich aktuell u. a. für einen finanziellen Ausgleich durch die öffentliche Hand. Dabei sind auch die bereits gestiegenen Beiträge der sächsischen Kommunen für den ÖPNV anzuerkennen.

Neben gesicherten Bestandsverkehren sind leistungsfähige Infrastrukturen und das sogenannte »rollende Material« ausschlaggebend für die Mobilitätswende hin zu einem klimaschonenden ÖPNV. Hierfür schafft Sachsen bereits die Voraussetzungen und unterstützt die Aufgabenträger und die Verkehrsunternehmen im Rahmen des Landesinvestitionsprogrammes ÖPNV. 

Die sächsischen Verkehrsunternehmen haben sich bereits auf den Weg gemacht und stellen ihre Flotten schrittweise um. Elektrobusse, aber auch Diesel-Hybridbusse als eine bewährte Übergangslösung, sind u. a. bereits beim Regionalverkehr Erzgebirge sowie bei den Leipziger und Dresdner Verkehrsbetrieben im Einsatz. Weitere Busse sind bestellt. In einem Gemeinschaftsprojekt der Leipziger, Görlitzer und Zwickauer Verkehrsbetriebe werden die »Straßenbahnen der Zukunft« für alle drei Städte gemeinsam beschafft und sollen ab 2024 fahren. Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben sollen bis Ende 2023 30 hochmoderne Niederflurstadtbahnwagen mit verbreitertem Wagenkasten und größerer Fahrgastkapazität über die Gleise rollen. Der Freistaat Sachsen und die Europäische Union gewähren erhebliche Zuwendungen für diese Beschaffungen und unterstützen damit die Unternehmen bei der Verkehrswende.

Im Schienenpersonennahverkehr halten die alternativen Antriebe ihren Einzug zwischen Leipzig und Chemnitz voraussichtlich ab Dezember 2023 sowie zwischen Leipzig, Grimma und Döbeln ab 2026. Mit neu beschafften batterieelektrischen Fahrzeugen hält der elektrische – und damit saubere – Eisenbahnverkehr Einzug auf Strecken, die nicht mit elektrischer Oberleitung ausgestattet sind. 

Das Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz

Der Umstieg auf saubere, umweltfreundliche Fahrzeuge läuft gerade an. Mit dem Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz stehen die Unternehmen im ÖPNV vor der Herausforderung, ihre Flotten sukzessive auf neue Antriebstechnologien umzurüsten. Mit dem Gesetz werden bei der öffentlichen Auftragsvergabe erstmals verbindliche Mindestziele für emissionsarme und -freie Pkw sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge für die Beschaffung vorgegeben – im ÖPNV gilt dies insbesondere für Busse. In Frage kommen hierfür aus heutiger Sicht vor allem Elektro- und Wasserstoffantriebe.

Die Umsetzung der Vorgaben erfordert eine gute Vorbereitung durch die Verkehrsunternehmen – nicht nur für die Wahl der Antriebsart, sondern auch für die Planung der dafür erforderlichen Infrastruktur. Im ÖPNV betrifft dies die Busunternehmen – gleich ob groß, klein, städtisch oder im ländlichen Raum. 

Die Beschaffung und die Förderung von Fahrzeugen mit umweltfreundlichen Antrieben für den ÖPNV, auch aus Förderprogrammen der EU und des Bundes, sind und bleiben dabei eine Daueraufgabe. Bestehende Förderprogramme im ÖPNV sollen zukünftig stärker auf die Beschaffung und den Einsatz energieeffizienter, umwelt- und klimafreundlicher Fahrzeuge ausgerichtet werden. Das sächsische Landesinvestitionsprogramm für den ÖPNV wird gegenwärtig überarbeitet und soll, vor allem mit Blick auf diese Rahmenbedingungen, neu ausgerichtet werden. 

Alternative Antriebe im ÖPNV

Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein für einen sauberen, emissionsfreien ÖPNV. Je nach den örtlichen Gegebenheiten können auch Wasserstoff oder Biomethan das Mittel der Wahl sein. Die drastischen Preissteigerungen bei Energieträgern in den vergangenen Monaten belasten zwar derzeit die Branche in erheblichem Maße, tragen aber dennoch zu einem generellen Umdenken hin zu mehr ÖPNV bei. Auch die individuelle Mobilität hat sich erheblich verteuert. Eines ist klar: Die Verkehrswende gelingt nur als Mobilitäts- und Energiewende. Institute, Universitäten und Unternehmen tüfteln an der Optimierung von Wasserstofffahrzeugen und an modernen Versionen bisheriger fossiler Brennstoffe. So baut beispielsweise der Leipziger Hersteller Heiterblick gemeinsam mit den Chemnitzer Unternehmen Hörmann Vehicle Engineering und Flexiva Automation & Robotik die erste Straßenbahn mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb. Diese kann ihren Beitrag leisten, zukünftig in besonders sensiblen Bereichen Straßenbahnstrecken ohne klassische Oberleitung zu ermöglichen – und dennoch emissionsfreie Mobilität zu ermöglichen.

Martin Dulig: »Gemeinsam arbeiten wir auf ein Ziel hin: Die Klima- und Mobilitätswende müssen ein Erfolg werden.«

Dein Bus? Kommt! Sachsen, steigt ein!

Dein Bus? Kommt! Sachsen, steigt ein! © SMWA

Ob zur Arbeit oder Schule, zum Einkauf oder Arzt: Plus- und TaktBusse bringen alle Sachsen schnell und sicher ans Ziel. Derzeit sorgen sachsenweit 130 Buslinien dafür, dass abseits der Metropolen wohnende Menschen eine komfortable, zügige und zuverlässige Anbindung an ihre Kreis- und Großstädte erhalten. Seit der Einführung der Plus- und TaktBusse im Jahr 2019 ist es gelungen, das für die Nutzer attraktive System im Öffentlichen Personennahverkehr zu etablieren. Und der Auf- und Ausbau des Busnetzes gehen stetig weiter voran. Bis Anfang 2023 soll das Netz auf 153 Linien wachsen!

Ganzjährig sind gleiche Abfahrtszeiten auf gleichen Linien garantiert: PlusBusse fahren wochentags und unabhängig von Schulzeiten und Ferien zwischen 5 und 21 Uhr jede Stunde und auch am Wochenende und an Feiertagen im Takt. Der TaktBus fährt alle zwei Stunden und auch am Samstag, in den Abendstunden und in den Ferien. Stadtzentren und Stationen des täglichen Lebens sind so 365 Tage im Jahr auch aus den ländlichen Gebieten heraus erreichbar.

Sachsen, steigt ein! ABER SICHER

Staatsminister Martin Dulig neben der Straßenbahn mit zwei Jugendlichen. © SMWA

Mit einem starken ÖPNV stellt Sachsen die Weichen für die Mobilitätswende. Sicher, nachhaltig und klimaschonend – so will der Freistaat den Nahverkehr gestalten. In den vergangenen Jahren hat sich vieles getan. Mit Investitionen in überzeugende Angebote, moderne Fahrzeuge und neue Mobilitätsideen fördert der Freistaat den ÖPNV. Davon profitieren nicht nur die heutigen Kunden, sondern auch die künftigen Generationen.

Die zweite Phase der Kampagne »Sachsen, steigt ein!« zeigte, dass unser ÖPNV auch in der Pandemie sicher ist und zudem bequem, dicht getaktet, modern, digital und günstig.

Sachsen, steigt ein! BILDUNGSTICKET

Minister Martin Dulig gibt zwei Jugendlichen einen Fahrschein im Bus. © SMWA

In der ersten Phase der Kampagne von »Sachsen, steigt ein!« stand das Bildungsticket als neues, sachsenweites Angebot im Mittelpunkt. Seit dem 1. August 2021 wird es für max. 15 Euro vertrieben. Das Ticket ist ein verbundweites, attraktives Angebot für alle 430.000 Schülerinnen und Schüler und für 50.000 Jugendliche in schulischer Ausbildung im Freistaat. Azubis in der dualen Berufsausbildung haben bereits seit zwei Jahren die Möglichkeit, das AzubiTicket zu nutzen. 

Wer als junger Mensch Bus und Bahn fährt, der wird wahrscheinlich auch als Erwachsener dem ÖPNV treu bleiben. Alle Kinder und Jugendlichen, denen ein besseres Klima am Herzen liegt, haben mit dem Bildungsticket noch ein gutes Argument mehr, Bus und Bahn zu nutzen anstatt das Elterntaxi. Zudem ist eine gut vernetzte Mobilität in der heutigen Zeit eine Grundvoraussetzung für eine florierende und zukunftsfähige Wirtschafts- und Arbeitswelt.
 

Zukunft der Mobilität – Martin Dulig im Gespräch

Martin Dulig in der Sendung »Martin Dulig | Konkret«

Wie bewegen wir uns in Zukunft? Wie machen wir den sächsischen ÖPNV fit für die wachsenden Anforderungen an Klimaschutz, Flexibilität und Kosten? Welche Trends gibt es? Was kann der Staat leisten, um den ÖPNV attraktiver zu machen?

Diese und weitere Fragen diskutiert der sächsische Verkehrsminister in der Sendung »Martin Dulig I Konkret« mit weiteren Gästen in der Sendung in einem rollenden E-Bus auf einer City-Tour durch Leipzig.

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